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Mikrokreditgeschäft lässt sich nur schwer vereinbaren mit der Kultur der Banken: Die Peanuts-Banker und ihre Kunden
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Auch Stélio Gama von Banco Nordeste räumt ein, dass sein erfolgreiches Institut keine Profite mit den Subsistenzkrediten einfährt. „Doch die Armen werden irgendwann auch reicher und wollen andere Produkte haben.“
So wie Ednalva Santana Costa. Über enge Treppen geht es zu ihrem Ein-Zimmer-Laden, in dem die agile 42-jährige Geschäftsfrau alles im Blick hat. Das ist gar nicht so leicht: Die Vitrinen stehen voll mit Videospielen, DVD und CDs – alles asiatische Schmuggelware aus Paraguay, die ihr Bruder einmal im Monat per Bus über 3 000 Kilometer heranschleppt. Pausenlos kommen Jugendliche, testen Spiele und gehen wieder. Drei Kreditkartenmaschinen spucken ratternd Belege aus.
Fünf Angestellte hat Ednalva. Der goldene Modeschmuck klappert am Handgelenk, als sie flott die Gewinn- und Verlustrechnung auf einen Block schreibt. Umsatz im Monat: 5 000 Euro. Gewinn etwa die Hälfte: 2 500 Euro – damit zählt Ednalva dem Einkommen nach zur oberen Mittelschicht Brasiliens.
Trotzdem hat sie einen Mikrokredit erhalten in Höhe von rund 1200 Euro, den sie in vier Monaten zurückzahlen muss. Den ersten Kredit in Höhe von 200 Euro bekam sie vor fünf Jahren. Da hatte sie den Stand noch auf der Straße und verkaufte Walkmen, Radios und Elektrowecker – „da unten“ sagt sie und zeigt aus dem Fenster auf die Fußgängerzone, die so voller Händler ist, dass sie wie ein Basar wirkt.
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Weil sie alle Gruppenkredite alle vier Monate pünktlich zurückgezahlt hat, bekommt sie jetzt Darlehen individuell und bezahlt etwas höhere Zinsen, aber immer noch nur ein Viertel des normalen Geschäftsbanken-Satzes.
Ginge es nach ihr, dann könnte die Bank ihr jetzt schon die maximale Kreditsumme von rund 3 000 Euro genehmigen. „Warum eigentlich nicht?“ drängt sie Abel, „ihr wisst doch, dass ich immer alles verkaufen werde!“ Abel kratzt sich am Kopf und bremst den Eifer: „Das müssen wir dann mal in Ruhe Punkt für Punkt durchgehen.“
Ref 1: 5aa2d03b-1d79-4589-971c-1b99572dac96 Ref 2: 000000 Ref 3: Fri, 24 Jun 2022 19:41:40 GMT
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Fünf Angestellte hat Ednalva. Der goldene Modeschmuck klappert am Handgelenk, als sie flott die Gewinn- und Verlustrechnung auf einen Block schreibt. Umsatz im Monat: 5 000 Euro. Gewinn etwa die Hälfte: 2 500 Euro – damit zählt Ednalva dem Einkommen nach zur oberen Mittelschicht Brasiliens.
Trotzdem hat sie einen Mikrokredit erhalten in Höhe von rund 1200 Euro, den sie in vier Monaten zurückzahlen muss. Den ersten Kredit in Höhe von 200 Euro bekam sie vor fünf Jahren. Da hatte sie den Stand noch auf der Straße und verkaufte Walkmen, Radios und Elektrowecker – „da unten“ sagt sie und zeigt aus dem Fenster auf die Fußgängerzone, die so voller Händler ist, dass sie wie ein Basar wirkt.
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