An sich selbst spielen die fetten Omas herum

An sich selbst spielen die fetten Omas herum




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An sich selbst spielen die fetten Omas herum
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Im August fand an vier Abenden in der Bücherstube in Lohberg der Schreibsalon „Oma-Geschichten“ statt. Frauen der Generation 55 plus – teils Großmütter, teils noch nicht, - brachten, Texte zum Thema „Großmutter“ zu Papier. Wir haben dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet:
Alle Beteiligten stellten fest, dass man mit wenigen Worten ganz viel ausdrücken kann: Elfchen und Haiku sind entstanden. Schauen Sie selbst, und vielleicht bekommen Sie ja auch Lust, von sich, Ihren Enkelkindern oder Ihrer Großmutter etwas aufzuschreiben. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Karin Budahn-Diallo, Gleichstellungsbeauftragte und Jutta Ulrich, Moderatorin des Schreibsalon
Ja, meine Oma lebte in Hamborn auf der Lehrerstrasse. In ihrer Wohnung stand ein alter Küchenschrank,und wenn sie ihn öffnete, sah ich unzählige leere Kaffeetüten. Ich konnte damals als kleines Mädchen nicht verstehen, warum sie sie aufhob. Aber wenn man als Frau 1882 geboren wurde und zwei Weltkriege mitgemacht hat, eine Familie mit vier Kindern versorgte, sich um das eigene Haushaltwarengeschäft kümmern musste und noch dazu die Gartenarbeit hatte, dann prägten diese Entbehrungen einen Menschen. Nichts verkommen lassen, nichts wegwerfen.
„Oh weh!“ Ich hatte die Käserinde zu dick abgeschnitten, mich nicht intensiv genug mit dem Unkrautjäten befasst und war auch sonst zu bequem!
Ihre Härte, ihre Geradlinigkeit und keine Nachsicht mit sich haben, so ist meine Großmutter in meinem Gedächtnis.
Aber wie ist es ihr als dem kleinen Mädchen ergangen?
Vielleicht hatte sie eine Puppe und vielleicht noch einen Ball zum Spielen. Auf jeden Fall waren sie zu dritt. In welchem Überfluss und Überangebot leben die Kinder heute. Ich wuchs in der Nachkriegszeit auf und hatte Christel, eine große Schildkrötpuppe, und sie war gleichzeitig meine beste Freundin.
 
Sie war die zweite Frau meines Opas.
Wenn ich an sie denke, dann sehe ich eine kleine, kugelrunde Frau mit kurzen, grauen, krausen Haaren vor mir. Sie arbeitete unentwegt in der Küche und wieselte dort herum. Dabei bewegten sich ihre Lippen immerzu.
Tante Lene, das bedeutet für mich:
 
Goldbraunes Hähnchen, ein Duft, der sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt,
        Kopfsalat mit Sahne und Zitrone und ganz viel Zucker,
        Kartoffeln zum Aufstippen der Bratensoße,
und: eine rosé Kristallschüssel auf 3 Beinen mit Wackelpuddingwürfeln in grün + rot.
Diese Würfel wackelten auf dem Löffel, und es war ein Riesenspaß, sie heil auf den Teller zu bekommen. Dann, welches Kinderglück, goss ich mir aus einem Kristallglaskännchen dicke, goldgelbe Kondensmilch, vermischt mit Vanillezucker, darüber. Dieser Duft, meine Nase versank in diesem rot-grünen Glibberberg. Nie mehr habe ich so lecker gegessen!
Deshalb gibt es bei mir an meinem „Mädelsabend“ zu meinem 60. Wackelpudding - aus Sentimentalität!
Wenn ich meine Großmütter vergleiche, dann waren sie sehr unterschiedlich. Gemeinsam war ihnen ihre Liebe zu ihren Männern. Beide haben sich nicht verwirklicht, sondern sich aufgeopfert. Die eine hatte eine große Familie. Die andere nur einen Mann und keine Kinder.
Mein Traum von einer Großmutter wäre Astrid Lindgren. Eine liebevolle, unternehmungslustige, blitzgescheite Frau mit Fantasie. Aber sie lebte auch zu anderen Zeiten. Vielleicht kann ich für meine Enkelkinder so eine Großmutter sein oder werden. Warum sagt man eigentlich Großmutter, ist sie denn wirklich „größer“ als die eigene Mutter? Oder heißt sie so, weil sie ein so großes Herz hat? Mehr Zeit, mehr Verständnis, mehr Geduld, mehr Rücksichtnahme? Gibt es Großmütter, die noch so fit sind, dass sie mit ihren Enkeln noch den Wald erkunden können? Sie haben oft mehr Zeit und können so wundervoll erzählen und erklären.
Aber eine Reise habe ich mit meiner nie gemacht, nur eine Straßenbahnfahrt von Dinslaken nach Hamborn.
 
Die große, unerwartete Überraschung, wir werden zum ersten Mal Großeltern. Mein Herz macht vor Freude einen Sprung.
All die Erinnerungen sind mit einem Schlag wieder da. Die Freude, beim Heranwachsen dabei zu sein und dieses Mal Zeit zu haben, alle Fortschritte miterleben zu können.
Gelassen beim Laufenlernen zu bleiben und auch noch den zehnten Turm zu bauen. Nicht zum Kindergarten zu hetzen, sondern Hand in Hand zu gehen und auf dem Friedhof alle Wasserstellen auszuprobieren.
Zauberäpfel zu schneiden und immer wieder Ritter und Prinzessin zu spielen. Nachsicht zu haben, liebevoll zu erklären und kaputte Knie zu versorgen mit Salbe und Heilsprüchen.
Ich gehe in den Keller und suche die alten Kinder- und Babysachen heraus. Es riecht etwas komisch, als ich die Nase ind die Tüte stecke. Was soll ich davon waschen?
Erinnerungen kommen hoch, wann trug mein Sohn die Lederhose, und wie alt war meine Tochter, als sie das gesmokte Kleidchen aus Mallorca bekam? Auch die Jüngste hatte süße Babysachen, sie ist 12 Jahre jünger und hatte schon modernere Kleidung, manche Teile lassen sich heute noch gut tragen.
Die Lederschühchen sind abgeschabt, an der Seite sind kleine Herzchen eingestochen als Muster und der Innenrand ist pink. Wie oft musste sie aufstehen und wieder hinfallen, bis es klappte mit dem Gehen. Jetzt zieht sie bald aus, sie ist 25 Jahre und geht nun schon viele Jahre allein durchs Leben.
Noch wohnt sie zu Hause, aber nächstes Jahr gibt es kein Entrinnen, dann ist auch die Letzte aus dem Haus. Und dann wird ruhig und leer sein bei uns. Ach nein, die Enkelkinder sind ja noch da, aber ihr Zimmer steht trotzdem leer, ein komisches Gefühl, wenn keine Freunde mehr vorbeikommen und keine Schuhe mehr den Flur bevölkern.
Nun haben wir drei Enkelsöhne und unser Alltag ist bunt. Es gibt Großelternnachmittage in der Kita und kein Weg ist zu weit, um die Kleinen abzuholen.
Wenn sich die Ärmchen um meinen Hals schmiegen und man ins Kinderzimmer gezogen und die Tür geschlossen wird, damit die Enkel ihre Oma ganz für sich haben, dann bin ich einfach glücklich.
 
Mein Handy – schon wieder eine SMS!
Dieses Piepen macht mich heute verrückt.
Selten bekomme ich so viele SMS wie heute. Dabei ist es nur ein blödes Wortgeplänkel zwischen meinen Mädchen und ihren Partnern.
Soll ich nachsehen?
Ich schwanke zwischen Neugier und Ignoranz.
Was siegt? Natürlich – die Neugierde.
Vielleicht ist es ja ein schönes Foto von der süßen jungen Katze meiner Großen. Oder auch von den Katzen meiner Kleinen.
Oder… oder … Oder… Man kann ja nie wissen!
Ich drücke auf die Taste. Auf dem Display erscheint ein anderer Name, als die bisherigen.
Mein Neffe Björn. Schön wieder einmal etwas von ihm zu hören. Komisch – gerade heute habe ich öfter an ihn gedacht.
Björn ist seit einem Jahr verheiratet und manchmal überlege ich, wie es wäre, wenn er Papa werden würde.
Quatsch! Jetzt doch noch nicht. Beide sind doch noch so jung. Und beide machen eher noch den Eindruck von Disco - Gängern.
Ein weiterer Druck auf`s Handy und die SMS erscheint.
„Hallo Tantchen! Werde Papa! LG Björn.“
Ich starre auf den Text. Schließe meine Augen, öffne sie wieder.
„Hallo Tantchen! Werde Papa! LG Björn.“
Der Text ist nach wie vor der Gleiche.
Für einen Moment scheint mein Herz still zustehen und damit auch die Welt.
Warum habe ich gerade heute öfter an ihn gedacht? Warum habe ich gerade heute überlegt, wie es wäre, wenn er Papa werden würde? Warum heute?
Seltsam! Wieso habe ich manchmal voraus Ahnungen? Das gibt´s doch nicht, oder? Oder doch? Wenn es mein Sohn wäre, dann – vielleicht? Aber beim Neffen?
Nun ja! Etwas ist ja auch von mir dabei. Seine Mutter ist ja schließlich meine Schwester. Und wir beide haben ja den gleichen Vater, die gleiche Mutter gehabt. Mama ist schon lange tot. Aber Papa ist erst vor zwei Jahren gestorben. Und nun?
Unsere Wurzeln treiben einen neuen Ableger - wenn auch etwas weit von mir entfernt.
Trotzdem!
Ich werde Großtante und meine kleine Schwester –
Sie wird - Oma!
 
Oma!.
Meine Oma! 
Wie war das mit ihr?
Meine Erinnerungen sind Bruchstücke oder sehr verschwommen. Viel zu unscheinbar war sie. Viel zu sehr mit sich beschäftigt. Viel zu sehr auf den Haushalt bedacht. Alles musste sauber sein. Die Nachbarn … niemand sollte sie und die Familie als dreckiges Flüchtlingspack bezeichnen können. Es musste still sein. Nur nicht auffallen. Man war ja nur …
Und dennoch: Sie hatte etwas.
Ihr schneeweißes silbriges, glänzendes Haar. Immer dieselbe Frisur - die Dauerwellen nach hinten gekämmt.
Ihre Zähne, die immer auf dem Nachtschränkchen in einem Glas mit Wasser lagen, wenn sie zu Bett ging.
Sie in ihrem Nachthemd aus Flanell bis unter das Kinn zugeknöpft. Weiß mit blauen Blümchen bedruckt.
Still und dennoch drohend: „Wartet wenn eure Mutter kimmt!“ Ihren Sudetendeutschen Dialekt hatte sie nie vollständig abgelegt oder auch ablegen können.
Wir! Meine Schwester und ich auf das Sofa verbannt. Die Hände hinter dem Rücken, den Kopf gesenkt. Ihr Zeigefinger drohend in die Luft gehoben wie die Hexe aus Hänsel und Gretel.
Oma – das war auch Kleckselkuchen mit Streusel.
Kleckselkuchen das war Kuchen auf dem Blech mit Mohn, Quark und Apfelmus oder Pflaumenmus und Streusel obendrauf. Das Beste war natürlich der Streusel. Hm! Wenn der Kuchen frisch aus der Backröhre kam, stibitzte ich mir oft ein paar Stücke herunter und dann entstand manchmal ein unansehnlicher Krater. Dann hieß es: „Hier waren wieder die Katzen am Werk!“
Oma – das ist auch die alte kleine dürre und zusammengefallene Frau mit den wässerigen grauen Augen und dem erstarrten Blick. Eine Frau, die am Ende ihres langen Lebens ihre Erinnerungen verloren und nur noch ihre eigene kleine Welt hatte.
Oma - die schließlich mit 97 Jahren starb.
 
Das dunkelblaue abgegriffene Fotoalbum sieht aus als sei es aus Fischhaut. Jede einzelne Schuppe ist zu sehen. Zwischen den Schuppen schimmert es fast schwarz.
Ich kenne dieses Album gut. Wie oft haben meine Schwester und ich darin geblättert, als wir noch klein waren.
Auf den schwarzen Seiten sind die alten Fotos geklebt. Schwarz - weiß. Nein, eher grau – beige mit hellem gezacktem Rand.
Manche sind klar. Andere sind etwas verschwommen. Steifer und dicker als heute Fotos sein würden.
Zwischen den Blättern eine Seite Seidenpapier mit einer Art Spinnenmuster. Beim Umblättern raschelte es immer. Vorsichtig blätterte man diese Seite um, damit kein Eselsohr entsteht.
Dieses dunkelblaue abgegriffene Fotoalbum halte ich nach langer Zeit mal wieder in der Hand. Jetzt, da Papas Wohnung aufgelöst wird.
Ich kann nicht anders. Ich setze mich auf das Bett und schlage es auf. Beginne zu blättern. Vorsichtig beim Seidenpapier. Nur mit den Fingerspitzen. Und das Rascheln lässt mich in die Vergangenheit gleiten.
Ein Bild liegt lose zwischen den Seiten. Es lag doch sonst immer in der alten goldenen ehemaligen Pralinenschachtel mit dem roten samtartigen Deckel.
Das Bild ist kein Foto eher eine Postkarte. Es ist Grau - Beige und zeigt meine Oma, die ich nie kennengelernt habe. Die Mutter meines Papas.

Oma, du bist auf dem Bild eine korpulente Frau und trägst einen dunklen Hut, der schief die rechte Seite deines Ohres halb verdeckt. Auf der linken Seite lugt das glatte streng nach hinten gekämmte Haar hervor und lässt das linke Ohr frei.
Gekleidet bist du mit einem dunklen Kostüm, das eher einem Herrenschnitt ähnelt. Unter der Jacke schaut eine schwarze Bluse hervor. Und um den Hals trägst du eine Kette, die mich an ein Medaillon erinnert.
Dunkel bestrumpfte Beine stecken in dunklen Schuhen mit Riemchen über dem Rist.
In der in hellen Lederhandschuhen steckenden rechten Hand hältst du ein Ledertäschchen. Was sich darin wohl befinden könnte? Ein Portemonee? Dein Ausweis? Ein Taschentuch? Ein Lippenstift? Nein, eher nicht. Du machst einen schlichten natürlichen Eindruck.
Du lehnst an einem Tisch, auf dem eine gehäkelte oder gestrickte weiße Tischdecke liegt. Als einziger Schmuck steht auf der Kante eine Vase mit einem Blumenstrauß, der den linken Arm von dir verdeckt.
Ich schaue in dein rundes, volles Gesicht. Deine knollige Nase fällt auf. Dagegen sind deine Augen eher schmal und klein und wirken warmherzig, gefühlvoll, traurig. So, als wollest du jeden Moment weinen. Der schmale verkniffene Mund möchte ein Lächeln zeigen. Aber er kann nicht - so kommt es mir vor. Und deine Statur wirft einen großen Schatten auf den dunkelgrauen Hintergrund.
Ob das eine Vorahnung ist? An den Krieg mit seinem Tod, der seine Schatten wirft?

Auf der Rückseite hast du in Sütterlinschrift geschrieben. Eine Schrift, die es heute nicht mehr gibt. Eine Schrift, die ich vor ganz langer Zeit noch gelernt habe, aber ich kann sie mehr erraten als lesen.
Das Bild ist an deinen Sohn Hans adressiert.
Feldpost. Ausrufezeichen und Unterstrichen.
Feldwebel Herrn Hans Kelch in Dresden - ...
Als nächstes sind Abkürzungen, dessen Bedeutung ich nicht kenne. Vielleicht die Kasernenbezeichnung? Die Einheit?
Du hast dein Bild als Postkarte am 15.8.1941 geschrieben.
Am 15.08. viele Jahre später, nämlich 1974 habe ich kirchlich geheiratet. Warum kommt mir das gerade jetzt in den Sinn?
„Lieber Hans! Ich schicke dir ein Bild. Es gefällt mir nicht. Ich bin zu ernst. Die Zeit ist so fremd geworden. Es sind eben die guten alten Zeiten nicht mehr. … Es grüßt herzlich deine Mutter.“
Alles kann ich nicht entziffern. Aber es hört sich so traurig an. So traurig wie dein Blick auf der anderen Seite..
Ach Oma! Da wusstest du noch nicht, oder vielleicht hast du aber geahnt, dass du deinen Hans und deinen Gerhard verlieren würdest. Zwei Söhne… Verlieren an einen Krieg mit seinem hässlichen, pockenartigen und grausamen Gesicht.
Oma, wie muss das für dich gewesen sein?

© Christine Lodewick

Lieschen rennt an mir vorbei, stößt mich fast um.
„Steh nicht im Weg rum,“
Sie holt etwas aus dem kleinen Schränkchen mit dem roten Kreuz drauf, das in der Küche hängt, läuft zurück und presst ein weißes Tuch auf Omas Wange. Dann saust sie zum Telefon. Später kommt der Arzt, Doktor Zucker heißt er, und ich finde ihn nett, weil er immer ein Schokoladenplätzchen für mich hat. Aber heute hat er kein Auge für mich. Der Krankenwagen kommt, zwei Männer legen Oma auf eine Trage und dann bringen sie Oma ins Krankenhaus, wieder einmal.
Mutti weint, als sie abends nach Hause kommt.
Aber nach ein paar Tagen ist alles wieder gut, Oma sitzt wieder in ihrem Schaukelstuhl in der Veranda.
„Komm her,“ lockt sie mich, „du bekommst auch ein Bonbon!“
Aber die harten Brustbonbons können mich nicht locken, denn ich fürchte mich fast ein bisschen vor ihr, ihrem Gesicht, den Händen. Die Haut ist wie Pergament, fast dunkelrot, und ich habe Angst, dass sie wieder aufplatzt und Blut auf die graue Kittelschürze tropft.
Dabei bin doch froh, dass sie wieder zu Hause ist, im Krankenhaus riecht es doch immer so schrecklich.
Hoffentlich wird sie bald ganz gesund, wünsche ich mir.
Aber dann würde sie wie Mutti den ganzen Tag im Laden sein. Es ist ihr Geschäft und manchmal schimpft sie, wenn Mutti erzählt, dass so wenige Leute noch zum Einkaufen kommen, seit an der Ecke ein anderer Händler ein Obst- und Gemüsegeschäft aufgemacht hat. Mit Vati schimpft sie auch, weil er wieder mal beim falschen Großhändler eingekauft hat.
„Du weißt doch, dass der immer schlechte Ware hat.“
Oder wenn das Krankenhaus mal wieder die Rechnung für die Ware nicht bezahlt, weil Oma wieder zur Behandlung da war.

Ihre Krankheit hat sie mürrisch und unzufrieden gemacht, ob sie früher anders war?
Das weiß ich nicht, in meinen fünf Jahren habe ich sie nie anders gesehen.

Was blieb von ihr?
Blutapfelsinen erinnern mich mein Leben lang an ihre durchsichtige Haut.
In einigen meiner Kinder erkenne ich Wesenszüge meiner Großmutter, ihrer Willenskraft, ihrem Optimismus, der ihre frühen Jahre prägten.

Wenn ich mich zurückerinnere, dann schob sie ständig irgendwelche Kartons durch ihre kleine Wohnung, worin sich ihre Heimarbeit befand.
Sie bearbeitete irgendwie Eisenstifte, und ihre Hände waren dadurch so schwarz gefärbt,dass sie sie nicht mehr sauber bekam. Sie sah aus wie ein Bergarbeiter.
Ihre Frisur,eher ein Dutt,trug sie immer gleich, und auch ihre Kleidung sah immer gleich scheußlich grau aus.
Bei jedem Besuch bot sie ihren Eierlikör an,der natürlich selbst gemacht war.
„Du auch?“ Sie schaute mich an. Natürlich ich auch! Ich fühlte mich dann total erwachsen und er schmeckte echt gut.
Papa meinte immer: „Mit Alkohol kannst du hier alles trinken. Anderes ist so alt, wahrscheinlich noch aus Kriegszeiten!“
Ich nippte an meinem halb gefülltes Glas und war glücklich.
Oma hatte so alte Einmachgläser in ihrem Vorrat stehen, sodass man von außen Schwierigkeiten hatte zu erkennen, was denn wohl darin war. Sie hatten alle die gleiche braune Farbe. Die frischen Gläser wurden natürlich für eventuelle magere Zeiten aufgehoben.
Als mir vor einigen Jahren ein Prospekt über eine sogenannte Kaffeefahrt ins Haus flatterte musste ich lachen. Meine Oma hat bei solchen Fahrten immer zugeschlagen. Sie brachte so viele Pakete in ihrer Miniwohnung gar nicht unter und so stapelte sie die auf der Bettseite meines verstorbenen Opas. Wenn man bei ihr zur Toilette ging, musste man durch ihr Schlafzimmer gehen. Ich habe mir dabei immer viel Zeit genommen, denn ich war ja neugierig, was sie wohl wieder für herrlich unnützen Kram gekauft hatte. Alle Sachen, die keiner wirklich brauchte, blieben in ihrer Verpackung, und als wir ihre Wohnung Jahre später auflösten, haben wir kopfschüttelnd und lachend alles irgendwie entsorgt.

© Margit Perdok
Hurra, ich werde Großmutter!

Klingelt das Telefon?
Es ist 7.23 Uhr, wer ruft denn um diese Zeit an?
Meine Brille muss ich nicht suchen, die liegt immer griffbereit. Ich setze sie auf und springe aus dem Bett.
Das Display zeigt mir an – es ist mein Sohn. Der weiß doch, dass ich um diese Zeit noch schlafe!
Ist etwas passiert? Mein Herz klopft schneller.
„Moin Tito!“
„Mama, hi ...“ da ruft er schon: „Ich werde Papa! Du wirst Oma!“
Ein eigenes Enkelkind, denke ich. Acht Leihenkel habe ich ja schon – aber ein eigenes?!
Ein leises Kribbeln macht sich in meinem Kopf bemerkbar, und ich spüre, wie mir Tränen der Rührung in die Augen steigen.
„Nicht weinen, Mama – freuen!“
„Natürlich freue ich mich, riesig, natürlich auch für Euch!“
Nachdem er aufgelegt hatte, gingen mir noch zig Gedanken durch den Kopf. Könnten es vielleicht Zwillinge werden? Tina ist ja auch ein Zwilling. Wird es so viele Locken haben wie mein Sohn? Hoffentlich geht alles gut!
Ach, was denke ich denn jetzt schon darüber nach – Abwarten ist angesagt! Meine Schwiegertochter werde ich später anrufen.
Aber so ein Paar kleine Söckchen, die könnte ich doch schon mal kaufen!
Oh je, ist das jetzt schon so typisch Oma?

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