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Das 9-Euro-Ticket soll den öffentlichen Nahverkehr für die Bürger attraktiver machen. Wer sich davon angesprochen fühlt, zeigt unsere Infografik.

Das 9-Euro-Ticket ist da und hat sich bisher schon über sieben Millionen Mal verkauft. Als Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung soll das günstige Nahverkehrsticket die Bürgerinnen und Bürger finanziell entlasten und langfristig zum Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr bewegen. Kritiker bezweifeln jedoch, ob es den gewünschten Effekt bringen wird. Die Kosten der Aktion für den Fiskus belaufen sich auf etwa 2,5 Milliarden Euro.

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Der Fahrschein ist zwar für alle Menschen in Deutschland gedacht, besonders profitieren davon allerdings junge Großstädter. Das zeigt eine Umfrage im Rahmen des ARD-DeutschlandTRENDs. So ist der Anteil der Menschen, die das Ticket auf jeden Fall oder wahrscheinlich nutzen werden, in der Altersklasse der 18- bis 34-Jährigen besonders hoch. Zudem gaben in der Umfrage insbesondere Menschen in Städten mit über 100.000 Einwohnern an, das Ticket nutzen zu wollen.
Überraschend ist das nicht, denn der ÖPNV ist in ländlicheren Regionen deutlich schlechter ausgebaut. Dort verlässt man sich zu großen Teilen auf das eigene Auto. Dieses ist jedoch nicht nur für die Landbewohner das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Laut Statista Global Consumer Survey, nutzen 65 Prozent der in Deutschland befragten Personen das eigene Auto für ihren täglichen Weg zur Arbeit, Universität oder Schule. Auf den ÖPNV verlassen sich hingegen nur etwa 26 Prozent, weitere 23 Prozent treten selbst in die Pedale und fahren mit ihrem Fahrrad.
Zumindest für die drei Monate, in denen das 9-Euro-Ticket erhältlich ist, werden Bus, Bahn und Regionalzüge voraussichtlich häufiger genutzt. Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass die Nutzung des ÖPNV mit dem günstigen Fahrschein für 28 Prozent der Befragten wahrscheinlicher wird, demgegenüber stehen elf Prozent, die durch volle Verkehrsmittel abgeschreckt werden und diese weniger nutzen wollen. Der Anteil der Personen, auf die das Ticket einen unveränderten Effekt hat, liegt bei 28 Prozent.

Forschungs- & Technologie-Trends aus der kommenden MIT Technology Review im Überblick. Erscheint monatlich.


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Ukraine-Krieg: Scholz spricht mit Selenskyj über weitere Unterstützung für Ukraine




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Mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten blockiert

Von der Leyen nennt Lebensmittel „Teil des Terrorarsenals des Kremls“

Angela Merkel will mehr Abschreckung gegen Russland

Moskau meldet hohe Verluste für ukrainisches Militär im Donbass

Norwegen liefert 22 Panzerhaubitzen an Ukraine

Selenskyj: Kein russischer Erfolg im Osten

Tote bei Angriffen im Gebiet Charkiw

Selenskyj: Ukraine startet Informationssystem zu Kriegsverbrechen

Russische Besatzungskräfte planen Referenden in Südukraine

Gefangene ukrainische Kämpfer nach Russland gebracht

Russisch-amerikanische Beziehungen kaum noch existent

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, geben im Marienpalast am 14. Februar dieses Jahres nach einem gemeinsamen Treffen eine Pressekonferenz.
Durch die russische Hafen-Blockade können Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden. Kanzler Scholz und Präsident Selenskyj beraten sich derweil in einem Telefonat. Die Lage im Überblick.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine gesprochen. In einem Telefonat am Mittwoch sei es zudem darum gegangen, wie Getreideexporte aus der Ukraine auf dem Seeweg ermöglicht werden könnten, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Die russische Blockade ukrainischer Häfen hat zu einem Stopp dieser Exporte geführt, die zu steigenden Lebensmittelpreisen führt und die Ernährungskrise in vielen armen Ländern vor allem in Afrika verschärft.
Scholz unterrichtete Selenskyj auch über sein Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor zwei Wochen. Scholz hatte der Ukraine in der vergangenen Woche die Lieferung weiterer schwerer Waffen zugesagt: Das Flugabwehrsystem Iris-T und vier Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II. Außerdem soll ein Ortungsradar für Artillerie geliefert werden. Bisher sind aber noch keine schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine angekommen.
Derzeit führt der Sondergesandte Selenskyjs für die EU-Perspektive der Ukraine, Oleksij Tschernyschow, Gespräche mit Regierungsvertretern in Berlin. Die Ukraine hofft, beim EU-Gipfel am 23. und 24. Juni in Brüssel einen Kandidatenstatus zu erhalten.
Wegen der Blockade von Schwarzmeer-Häfen durch Russland kann die Ukraine nach eigenen Angaben mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportieren. Dies teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Trotz des seit mehr als drei Monaten dauernden russischen Angriffskriegs seien aber 75 Prozent der Vorjahresflächen bestellt worden. Das Landwirtschaftsministerium arbeite nun an der Einrichtung mobiler Silos, um die Lagerkapazitäten um zehn bis 15 Millionen Tonnen zu erhöhen.
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Russland hatte die Ukraine Ende Februar überfallen. Seither blockiert es die für den Export wichtigen Häfen am Schwarzen Meer. Der Rückgang ukrainischer Agrarexporte hat in vielen Ländern zu steigenden Lebensmittelpreise geführt. Dem Agrarministerium zufolge wurden in den Kriegsmonaten März, April und Mai 51 Prozent der ukrainischen Agrarexporte mit der Bahn außer Landes gebracht, 37 Prozent über die ukrainischen Donauhäfen und 11 Prozent über die Straßen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russlands Staatschef Wladimir Putin wegen des Kriegs in der Ukraine für drohende Hungersnöte auf der Welt verantwortlich gemacht. „Lebensmittel sind nun zu einem Teil des Terrorarsenals des Kremls geworden“, sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. „Dies ist eine kalte, gefühllose und kalkulierte Belagerung durch Putin gegen einige der verletzlichsten Länder und Menschen der Welt.“
Allein in diesem Jahr dürften etwa 275 Millionen Menschen zumindest einem hohen Risiko an Ernährungsunsicherheit ausgesetzt sein, sagte von der Leyen. Diese Zahlen könnten angesichts der herrschenden Inflation schnell weiter außer Kontrolle geraten. „Diese Nahrungsmittelkrise wird durch Putins Angriffskrieg angeheizt.“ Die Präsidentin der EU-Kommission warf Russland auch vor, Getreidelager in der Ukraine zu bombardieren.
Ähnlich äußerte sich EU-Ratschef Charles Michel: „Russland setzt Nahrungsmittel als Kriegswaffe ein, stiehlt Getreide, blockiert Häfen und verwandelt Ackerland in Schlachtfelder“, sagte der Belgier vor dem EU-Parlament. Rund 20 Millionen Tonnen Getreide seien in der Ukraine blockiert. An Länder, die von Lebensmittelkrisen betroffen sind, appellierte Michel, nicht der russischen Darstellung zu glauben. Moskau macht EU-Sanktionen für steigende Lebensmittelpreise auf den Weltmärkten verantwortlich. Die EU weist dies zurück.
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plädiert für eine Verstärkung der militärischen Abschreckung gegenüber Russland. „Das ist die einzige Sprache, die Putin versteht“, sagte Merkel in Berlin in einem vom TV-Sender Phoenix übertragenen Interview. Verantwortung für ausgebliebene Investitionen in die Bundeswehr wies sie zurück - und indirekt dem früheren Koalitionspartner SPD zu. „Ich bin jetzt heilfroh, dass wir nun uns endlich auch entscheiden, nachdem die ganze Welt bewaffnete Drohnen hat, dass wir auch welche kaufen. Und es ist auch nicht an mir gescheitert, dass bestimmte andere Dinge nicht stattfinden konnten“, sagte Merkel. „Es war ein sehr zähes Ringen, überhaupt in die militärische Abschreckung zu investieren.“
Die ukrainischen Streitkräfte verzeichnen nach russischen Angaben hohe Verluste bei den Kämpfen um die Region Donbass im Osten des Landes. Allein bei Gefechten um die Stadt Swjatohirsk habe die Ukraine innerhalb von drei Tagen mehr als 300 Kämpfer verloren, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch in Moskau. Zudem seien 15 Kampffahrzeuge und 36 Waffensysteme zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Der Generalleutnant berichtete auch von russischen Raketenangriffen auf eine Panzerfabrik in Charkiw. Im Gebiet um die Millionenstadt seien zudem mehrere Gefechtsstände und Truppenansammlungen sowie Stellungen von Raketenwerfern mit Luft-Boden-Raketen beschossen worden. Darüber hinaus habe Russland seine taktische Luftwaffe, die Raketenstreitkräfte und Artillerie in den Gebieten Donezk und Luhansk sowie im südukrainischen Saporischschja eingesetzt. Insgesamt habe die Ukraine binnen 24 Stunden mehr als 480 Soldaten verloren.
Norwegen hat der Ukraine 22 Panzerhaubitzen des Typs M109 sowie Munition und Ersatzteile geliefert. Die Entwicklung des Krieges mache es erforderlich, dem von Russland angegriffenen Land nun auch schwerere Waffen zu schicken, sagte Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram am Mittwoch in Oslo. Eine Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanon
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