Alter Kerl Und Junger Teenager

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Studie zur Jugendsexualität
Wie Teenager ihr erstes Mal erleben



Der Freund deiner Tochter oder die Freundin deines Sohnes möchte zum ersten Mal bei euch übernachten? Es ist nun wichtig, dass ihr zu Hause offen mit dem Thema Sexualität und Verhütung umgeht. Denn dann erleben Teenager ihr erstes Mal häufiger als etwas Schönes, wie eine aktuelle Studie zeigt.


Teenager verhüten seit den 80er Jahren immer zuverlässiger

Die meisten Jugendlichen erleben ihr erstes Mal als etwas Schönes

Mädchen haben früher und häufiger Sex

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Seit 1980 befragt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in regelmäßigen Abständen Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren und jeweils einen Elternteil zum Thema Sexualität und Verhütung. An der jüngsten Umfrage "Jugendsexualität" von 2006 nahmen 2.500 Teenager und ihre Eltern teil. Wir haben für dich die interessantesten Ergebnisse zusammengefasst.

Knapp 40 Prozent der Mädchen und ein Drittel der Jungen zwischen 14 und 17 Jahren haben schon einmal mit jemandem geschlafen. Unter den 14-Jährigen ist es noch etwa jeder Zehnte, unter den 17-Jährigen immerhin schon 73 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen. Mädchen haben dabei in allen Altersgruppen mehr sexuelle Erfahrung als Jungs. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, erleben Teenager ihr erstes Mal heute früher als noch Anfang der 1980er Jahre. Ein Viertel der Mädchen und ein Drittel der Jungs hatten dagegen mit 17 Jahren noch keinen Geschlechtsverkehr.

Ihr erstes Mal hatten 29 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen genau geplant, 47 Prozent der Mädchen und 38 Prozent der Jungen hatten keinen konkreten Plan, aber damit gerechnet, und 37 Prozent der Jungs und knapp ein Viertel der Mädchen wurden davon völlig überrumpelt. Für beide Geschlechter gilt: Je jünger, desto spontaner findet das erste Mal statt. Wenn die Eltern nicht offen mit dem Thema umgehen, steigt vor allem bei den Mädchen die Zahl derer, die ihren ersten Sex völlig ungeplant erleben. Entscheidend ist auch das Verhältnis zum ersten Sexualpartner: Jugendliche in einer festen Beziehung werden wesentlich seltener vom ersten Mal überrascht als Teenager, die ihren ersten Sexualpartner vorher kaum oder gar nicht kannten - fast drei Viertel dieser Fälle waren nicht geplant. 58 Prozent der Mädchen und 68 Prozent der Jungen finden den Zeitpunkt ihres ersten Geschlechtsverkehrs gerade richtig, ein Drittel der Mädchen und ein Fünftel der Jungs hätte rückblickend noch etwas gewartet.

Größtenteils erleben Teenager das erste Mal mit ihrem festen Partner - 64 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Jungs - oder kennen ihren Sexualpartner zumindest gut. Für Mädchen ist dies noch wichtiger als für Jungen. Beide Geschlechter wählen ihren Partner umso sorgfältiger aus, je älter sie beim ersten Geschlechtsverkehr sind. Auch an dieser Stelle spielt das Verhältnis zu den Eltern eine wichtige Rolle: Je besser die Vertrauensbasis, desto wahrscheinlicher ist der erste Sexualpartner ein fester Partner.

Schon beim ersten Mal verhalten sich die meisten Jugendlichen verantwortungsbewusst. 71 Prozent der Mädchen und 66 Prozent der Jungen verhüten dabei mit Kondom, mit 35 Prozent folgt an zweiter Stelle - oder zusätzlich - die Pille. Seit den 1980er Jahren verhüten Jugendliche immer zuverlässiger: Damals versäumten noch 20 Prozent der Mädchen und 29 Prozent der Jungen, sich beim ersten Mal vor einer Schwangerschaft zu schützen. Heute sind es "nur" noch 15 Prozent der Jungs und neun Prozent der Mädchen. Wie Eltern mit Sexualität umgehen, hat großen Einfluss darauf, ob Teenager beim ersten Mal auf Nummer sicher gehen. Wird zu Hause nicht über Sex geredet, ist der Anteil der Jugendlichen, die nicht oder unsicher verhüten, mehr als doppelt so hoch. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Themen zu Hause anzusprechen. Entscheidend ist hierbei auch, wie gut sich die Teenager kennen. Sind Jugendliche mit ihrem ersten Sexualpartner kaum oder gar nicht vertraut, verhüten sie in einem Viertel der Fälle nicht. Ein weiterer Grund ist, dass immer mehr Teenager vom ersten Sex "überrascht" werden und dementsprechend nicht vorbereitet sind. Leider ging auch die Hälfte der Jungs und 36 Prozent der Mädchen, die nicht verhüteten, davon aus, es werde "schon nichts passieren". Und Mädchen, die sich in ihrem Körper nicht wohl fühlen, verhüten zu 18 Prozent nicht - dagegen nur zwei Prozent der Mädchen, die ihren Körper voll akzeptieren.

Die meisten Teenager empfinden ihr erstes Mal als "etwas Schönes": 61 Prozent der Mädchen und 73 Prozent der Jungen. Aber immerhin 22 Prozent der Mädchen erleben es als "etwas Unangenehmes", bei Jungs ist dies nur selten der Fall. Je besser Mädchen ihren Sexualpartner kennen, desto eher haben sie den ersten Geschlechtsverkehr schön in Erinnerung, bei Jungen ist dieser Zusammenhang weniger stark. Und je älter Mädchen beim ersten Mal sind, desto häufiger nehmen sie es als positiv war - was damit zusammenhängen dürfte, dass sie ihren Partner bewusster auswählen, je älter sie sind. Je schlechter dagegen das Verhältnis zum eigenen Körper, desto seltener finden sie den ersten Sexualakt schön. Auch die Einstellung der Eltern zur Sexualität spielt eine Rolle bei der Wahrnehmung: Sprechen sie dieses Thema zu Hause offen an, empfinden Jugendliche das erste Mal häufiger als etwas Schönes. Positiv wirkt sich dabei auch eine Vertrauensperson für sexuelle Fragen aus, besonders wenn es die Eltern sind.

Knapp zwei Drittel aller Mädchen und ein Drittel der Jungs erzählen ihrer Mutter von ihrem ersten Mal, Mädchen gehen insgesamt offener mit dem Thema um. Je älter sie sind, desto wahrscheinlicher informieren Teenager ihre Eltern. In den meisten Fällen berichten die Töchter und Söhne allerdings nicht kurz davor oder danach von ihrem aufregenden Erlebnis, sondern erst später - vor allem Jungen. Immerhin 34 Prozent der Mädchen und 63 Prozent der Jungs vertrauen ihren ersten Geschlechtsverkehr dagegen nicht der Mutter an. Am wichtigsten ist hierbei, dass Eltern das Thema offen ansprechen und nicht negativ gegenüber dem Sex ihres Kindes eingestellt sind. Damit steigt für Eltern die Wahrscheinlichkeit, von ihrem Kind benachrichtigt zu werden. In den wenigsten Fällen behalten Teenager dieses wichtige Ereignis jedoch für sich - meist weihen sie den besten Freund oder die beste Freundin ein.

Jeder zweite Junge und mehr als jedes zweite Mädchen hat bereits innerhalb der nächsten Tage zum zweiten Mal Sex, bei etwa einem Viertel der Jugendlichen dauert es einige Wochen. So schnell geht es bei den meisten Teenagern, die ihren ersten Sex mit ihrem festen Partner hatten. Und je älter sie sind, desto früher geht es weiter - was daran liegen könnte, dass der Spaß am ersten Sex mit zunehmendem Alter steigt. Mädchen sind den Jungs außerdem nicht nur beim ersten Mal zeitlich voraus, sondern haben auch häufiger Geschlechtsverkehr. Und Jugendliche in einer festen Beziehung haben durchschnittlich öfter Sex. Seit 1980 hatten immer weniger der befragten Mädchen bisher nur einen Sexualpartner. Die Zahl der Jungen, die nur eine Partnerin hatten, ist dagegen gestiegen. Die Geschlechter nähern sich bei der Anzahl der Sexualpartner also an, die Jungs haben im Durchschnitt aber immer noch stärker wechselnde Partnerschaften. Interessanterweise gibt es weder bei den Mädchen noch bei den Jungs einen Zusammenhang zwischen dem Alter und der Zahl der Sexualpartner. Allerdings wächst mit größerer sexueller Erfahrung auch die Anzahl unterschiedlicher Partner. Und diejenigen Teenager, die mit ihrem ersten Sexualpartner wenig vertraut waren, haben bereits deutlich mehr Partnerwechsel hinter sich.


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Text:
Helene Aecherli


Illustration: Denise van Leeuwen




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Sie hat einen Liebhaber, der so alt ist wie ihr Sohn. Sie trifft ihn nur zum Sex. Skrupel hat sie keine. Das überrascht sie selbst. Das Protokoll einer Leidenschaft.

Es beginnt vor einem Jahr ganz beiläufig, so wie es bei den wichtigen Dingen im Leben meistens geschieht: Sie kennen sich schon seit zwei Jahren, arbeiten beide in der Spedition eines Unternehmens in der Innerschweiz, verstehen sich gut. Er erzählt ihr von seiner Freundin, sie ihm von ihrem Mann. Er ist freundlich zu allen, gross, muskulös, ein Lichtblick. Rita (Name von der Redaktion geändert) ist eine attraktive Frau, lange Haare, fein gemeisseltes Gesicht, sonore Stimme, schlank, trägt gern T-Shirt, Jeans und Lederjacke. Dass sie 53 ist und zwei erwachsene Kinder hat, sieht man ihr nicht an. Sie spürt die Chemie, registriert seine Blicke. Aber da er 24 ist, weniger als halb so alt wie sie, kommt es ihr nicht in den Sinn, ihn mit anderen Augen zu betrachten als ihren Sohn. Zudem ist sie seit 25 Jahren verheiratet – und nicht unzufrieden.
Ihr Mann und sie streiten fast nie. Er macht sein Ding, sie ihres. Gut: Zu ihrem Fünfzigsten schenkte er ihr eine Küchenlampe, nicht den Schmuck, den sie sich insgeheim gewünscht hatte. Das hat sie verletzt. Und sie vermisst, dass er ihr Komplimente macht, dass er sie spürt, sie sieht. Aber Rita begehrt nicht auf, denn bei ihren Freundinnen ist es genauso wie bei ihr. Und immerhin schlafen sie noch miteinander, sogar einmal pro Woche. Auch wenn der Sex längst zur Routine geworden ist, die sie pflichtgetreu erfüllt. Ob auch ihr Mann so empfindet, weiss sie nicht. Sie fragt nicht. Und so tun sie es einfach. Im Dunkeln. Unter der Decke. Möchte er mehr, bremst sie. Will sie mehr, bremst er. Nach zehn Minuten fragt er, obs schön war, dreht sich um – und schläft ein. Trotzdem wäre es Rita nie in den Sinn gekommen fremdzugehen.
Als Eric, so nennen wir den jungen Arbeitskollegen von nun an, im Herbst vier Wochen in den Ferien ist, schickt er ihr SMS. Schreibt, dass er sie vermisst. Sie fragt, ob er die Komplimente ernst meine. Er antwortet, sie habe ihm schon immer gefallen. Aber dass er sich davor gescheut habe, sich an sie heranzumachen. Sie ist ja verheiratet. Er selbst ist wieder Single. Irgendwann schreibt Eric, wie es wohl wäre, mit ihr zu schlafen. Rita ist verblüfft, fühlt sich überrumpelt. Doch in ihrem Kopf fängt es an zu arbeiten. Sie spürt, wie die Fantasie sich regt, sie erregt. Als er aus den Ferien zurück ist, beschliessen sie, es zu wagen. Sie wollen sich zum Sex treffen. Stellt sich nur die Frage: Wo?
Bei ihr zuhause kommt nicht infrage, bei ihm auch nicht. Eric wohnt noch bei seinen Eltern. Sex im Auto ist auch keine Option. Das hat Rita vor dreissig Jahren gemacht. Im Internet entdeckt sie eine Site, die Seitensprungzimmer vermittelt. Sie geht hin und sieht es sich an: eine Einzimmerwohnung in einem Mehrfamilienhaus, mit Küche, Bad, französischem Bett, alles in Rot-Schwarz gehalten. Im Briefkasten gibts einen Tresor, man tippt den Code ein, holt den Schlüssel raus – und meldet per SMS, wenn man wieder weg ist. Das Zimmer kostet neunzig Franken für fünf Stunden. Die teilen sie sich. Das findet Rita okay.
«Wir trafen uns an einem Samstagabend am Bahnhof. An diesem Wochenende war mein Mann nicht zuhause, ich musste also nicht auf die Uhr schauen. Als wir im Zimmer waren, tranken wir zuerst etwas. Wir waren furchtbar nervös. Ich zitterte am ganzen Körper. Dann küssten wir uns, zogen uns aus, hatten Sex. Es war ernüchternd: Er hatte schreckliche Angst, zu früh zu kommen. Ich war so verkrampft, dass ich am nächsten Morgen Muskelkater hatte an Stellen, von denen ich keine Ahnung hatte, dass sie existieren. Trotzdem beschlossen wir, es noch einmal zu versuchen. Das können wir besser, haben wir uns gesagt. Drei Wochen später sahen wir uns wieder. Diesmal waren wir viel entspannter. Und der Sex war richtig gut.»
Es überrascht sie, dass sie kein schlechtes Gewissen hat. Sie hätte Gedanken erwartet wie: Was machst du da? Muss das wirklich sein? Aber die kommen nicht. Es hat sich halt einfach so ergeben: Die Kinder sind daran auszufliegen, sie ist auf sich selbst zurückgeworfen, da taucht dieser Junge auf. So einfach ist das. Sie fährt zweigleisig – und fährt erstaunlich gut dabei. Wenn sie sich bei der Arbeit sehen, wird er verlegen, sie bleibt gelassen. Si
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