Als erste Großstadt: Augsburg plant Stilllegung des Gasnetzes

Als erste Großstadt: Augsburg plant Stilllegung des Gasnetzes

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Erst vor kurzem erklärte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dass Deutschland seine Gasverteilernetze in ihrer heutigen Form künftig nicht mehr brauchen werde. Nun haben die Stadtwerke der bayerischen Großstadt Augsburg erklärt, ihr Gasnetz stillzulegen.

Die bayerische Großstadt Augsburg hat angekündigt, das Gasnetz ihrer Stadtwerke stillzulegen. Bereits in zehn Jahren sollen viele Haushalte der Stadt mit 300.000 Einwohnern im Regierungsbezirk Schwaben kein Gas mehr über ein Leitungsnetz beziehen. Ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg (SWA) erklärte gegenüber dem Springerblatt Bild, man habe an hunderte Firmen eine entsprechende Ankündigung verschickt. Auch große Wohngesellschaften sollen betroffen sein.

Damit sollen die Augsburger bereits zum Jahr 2035 auf stationäre Belieferung mit Gas durch ein vorhandenes Leitungsnetz und damit wohl auch auf die dort angeschlossenen Gasheizungen verzichten. Das berüchtigte "Heizungsgesetz" des Wirtschaftsministers für Klimaschutz und Grünen-Kinderbuchautors sieht eigentlich etwas "großzügiger" vor, dass Gasheizungen noch bis 2045 betrieben werden dürfen. Allerdings war bereits im März bekannt geworden, dass dieses Bundesministerium bereits einen großflächigen und praktisch irreversiblen Rückbau des Gasnetzes von Deutschland plant. In einem Papier des Ministeriums mit dem Titel "Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze" wird behauptet:

"Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden."

Fachleute und Kritiker beklagen in erster Linie nicht den grundsätzlichen Verzicht auf den Energieträger Gas, sondern die entstehende Unsicherheit für die Verbraucher – und die Vernichtung einer Infrastruktur, die sich auch anders nutzen ließen. Mark Helfrich, der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag erklärte gegenüber Bild, "grüne Politik" wolle die Gasinfrastruktur so schnell wie möglich stilllegen, er sei jedoch dagegen:

"Wer vorschnell das Ende von Gasnetzen verkündet, hintertreibt technologieoffene Lösungen mit Biogas und Wasserstoff."

Der FDP-Abgeordnete Michael Kruse wird von der Bild mit der Äußerung zitiert, das Heizungsgesetz ermögliche schon heute die Beimischung von angeblich "sauberen Gasen". Kruse sieht jetzt die Schuld bei den Stadtwerken:

"Wer das Netz auf dieser Basis abwickeln will, ist auf dem Holzweg und handelt nicht im Interesse der Kunden."

Kai Warnecke, der Präsident von Haus & Grund als Interessengemeinschaft von Immobilieneigentümern, sagte dem Boulevardblatt:

"Augsburg macht, was wir in Zukunft in ganz vielen Städten sehen werden. Dabei müssen Eigentümer doch wissen, womit sie künftig heizen können – nicht, was nicht mehr geht. Das schafft wieder massive Unsicherheit."

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