lego the movie kritik

lego the movie kritik

lego the movie kinostart deutschland

Lego The Movie Kritik

CLICK HERE TO CONTINUE




Wer in Romanen über Google oder Artikeln über die NSA nach der großen Erzählung von Aufstieg und Fall des digitalen Traumes sucht, vergisst eines: Der Traum von der besseren digitalen Welt war immer, im guten und im schlechten Sinne, ein Kindertraum. ganz unten in der Spielzeugkiste, wo die Dinge noch unserem Willen gehorchten. Kinderfilm kann davon erzählen, einer, der nicht von der echten Welt handelt, sondern von war in den US-Kinos der erste große Überraschungserfolg des Jahres, kommende Woche läuft er in Deutschland an. ist er der bisher wichtigste Film über das digitale Zeitalter – weil er davon berichtet, wie uns der digitale Traum so überaus schmerzhaft enttäuschen konnte, als seien wir im dunklen Kinderzimmer barfuß auf den berüchtigten vergessenen Lego-Stein getreten. Erst einmal merkt man aber nichts an vom Schmerz, im Gegenteil: Der Film ist ein grenzenloser anarchistischer Spaß, der einen hinwegfegt in einer Explosion aus Lego-Steinen, eine wilde Party voller Überfluss, wie man sich ihn als Kind gewünscht hat, wenn wieder die richtigen Steine fehlten, um das Raumschiff fertig zu bauen.




gibt es keinen Mangel, nahezu alles ist aus Lego, selbst die Berge und das Wasser sind es. Aber das Paradies ist bedroht. Ein böser Herrscher hat die Macht an sich gerissen, er will die Kreativität der Lego-Welt ersetzen durch ein starres Regime der Anleitung. Seine Geheimwaffe gehört zu den wenigen Dingen, die nicht aus Lego bestehen und die deswegen nur der dunklen Seite dienen: eine Tube Sekundenkleber, mit der er plant, die Steine zusammenzukleben. Die Feindschaft mit allen soliden Gegenständen hat Lego mit der digitalen Technik gemeinsam. Beide sind verwandt: diskrete Einheiten, die sich unendlich vielfältig zusammensetzen lassen. Nur ist es keine harmonische Verwandtschaft mehr. Während wir die voll erblühte digitale Welt nicht mehr unter Kontrolle kriegen, können die Helden aus mit den Steinen um sie herum noch alles bauen, was die Fantasie erlaubt. Zusammen müssen sie den Lego-Traum vor dem Untergang bewahren, als chaotische Freiheitskämpfertruppe im Untergrund, ein All-Star-Team von Popkultur-Figuren in Lego-Männchen-Format.




In Nebenrollen treten unter anderem auf: Batman, Gandalf, Han Solo und einer der Teenage Mutant Ninja Turtles. Lego hat für diesen Film das gesamte Franchisematerial aufgefahren, eine bunte, laute Demonstration des unglaublichen Siegeszugs, den das Spielzeug in den letzten Jahren gefeiert hat. Lego steht auf den Gipfel seiner kulturellen Dominanz, es ist zu einem Betriebssystem der zeitgenössischen Kultur geworden. Nicht nur der physische Lego-Stein begegnet einem überall, die Firma vertreibt auch erfolgreich Computerspiele, in denen mit virtuellen Steinen gebaut wird, genauso wie in einer neuen, mit Google entwickelten App. Lego ist zum zweitgrößten Spielwarenproduzenten hinter Mattel geworden und zum offiziellen Spielzeug der digitalen Ära. Dabei war es genau diese neue Zeit, die das haptische Spielzeug Anfang der Nullerjahre fast in den Bankrott getrieben hätte. Lego behauptete sich, weil es auf schlaue Art die digitale Gegenwart unterlief und ihr den alten Verwandten, den Lego-Stein, unterschmuggelte.




Wie dieser Schmuggel aussieht, zeigt Anders als die Stop-Motion-Filme, die Fans gerne ins Netz stellen, spielt dieser Film nicht mit echten Lego-Steinen. Wie in den Lego-Computerspielen existieren die Klötzchen hier nur virtuell. Das ist, bei Lichte betrachtet, absurd: Man sieht der Hochtechnologie der so realitätsnahen Hollywood-Computeranimationen dabei zu, wie sie eine klobige, frühdigitale Steinwelt erzeugt – so als würde ein unendlich feiner Pinsel Wände anstreichen. Während die Lego-Männchen über Freiheit und Fantasie reden, begrenzt ihre Schöpfer-Software die Welt künstlich, skaliert alles herunter auf Bausteinformat. Das Geheimnis des Lego-Steins und sein Erfolg finden sich in diesem Widerstand gegen die komplizierte und unkontrollierbare digitale Gegenwart, und hier offenbart sich auch der Enttäuschungsschmerz. In einem Medium, dessen Feinkörnigkeit kaum Grenzen gesetzt sind, flüchtet man dahin zurück, die Dinge aus groben Blöcken nachzubauen. Hören Sie DIE ZEIT




Genießen Sie wöchentlich aktuelle ZEIT-Artikel mit ZEIT AUDIO Mein Depot / Watchlist Jobs bei der F.A.Z. Was wird aus der Rente? Internet in der Industrie Best Ager - Für Senioren und Angehörige Veröffentlicht: 09.04.2014, 12:59 Uhr Ein Steinwurf bloß zum Superhelden Mit „The Lego Movie“ wagt der berühmte Spielzeughersteller einen Vorstoß ins Digitale. Mit 15 Millionen virtuellen Legosteinen wird ein Kampf gegen Starre und Konformität erzählt. Sie werden kein Alibikind brauchen, um sich den Lego-Film im Kino anzusehen. Wenn Sie aber doch eins mitnehmen, werden Sie im Nachhinein einige Fragen beantworten müssen. Beispielsweise danach, was Batman, C-3PO, Shaquille O’Neal, Shakespeare, Lincoln, Neo, Superman und der Polizist mit den zwei Gesichtern in einem Film zu suchen haben, wer die überhaupt sind und warum deren Geschichte abwechselnd im Wilden Westen, in der Megacity, im Jenseits, im Werkstattkeller einer Familie und in der Phantasie spielt.




Beim Versuch, es sich auch selbst zu erklären, werden sie ungefähr Folgendes nacherzählen: Es gab eine Prophezeiung, der zufolge der unscheinbare Emmet „der Besondere“ sei. Nur er könne das durch die Machenschaften von Präsident Business bedrohte Universum retten, meinte zumindest der Mystiker Vitruvius, der wie Gandalf auftritt, sich dann aber eher als Architekt der Matrix entpuppt, als der wahre Gandalf im Wolkenkuckucksheim plötzlich neben ihm steht. Spielzeug des JahrhundertsDieser Film ist ein großes und unterhaltsames Abenteuer. Für die Zuschauer und den Spielzeughersteller. Es schien eigentlich unmöglich, dass das Unternehmen Lego noch einmal einen so gewaltigen Vorstoß ins Digitale wagt. Im Jahr 2000 wurde Lego mehrfach als das Spielzeug des Jahrhunderts ausgezeichnet. Dann wurde das Management übermütig und erklärte die 150 Software-Ingenieure des Darwin-Projekts zur Zukunft des Unternehmens. Dass sich Lego im Lichte der Spekulationen des kanadischen Konzeptkünstlers Douglas Coupland, zum „Microsoft des 21.




Jahrhunderts“ aufsteigen zu können, selbst gefiel, verwundert nicht. Doch dieser Verlass auf virtuelle Steine führte das Unternehmen vor zehn Jahren fast ins Verderben. Innovation ist die Mutter der Spielzeugkiste: Die Krisen- und Erfolgsgeschichte von Lego Die wichtigsten Kinofilme in Video-Kritiken der F.A.Z. Bei dem vollständig animierten Kinofilm hatten die Lego-Ingenieure nun aber doch wieder ihre Finger mit im Spiel. Allerdings nur, um zu überprüfen, ob alles, was zu sehen sein sollte, auch echt sein könnte. Ein immerhin sechzigköpfiges Designerteam übernahm diese Qualitätskontrolle. Jedes Bild, das der Film zeigte, sollte tatsächlich aus Legosteinen baubar sein. Das Ergebnis ist auch in Zahlen beeindruckend. Im Film sind 15 Millionen Legosteine zu sehen. Weil nur wenige mehrfach verwendet wurden, waren letztlich 3,8 Millionen Steine im Einsatz. Nur wurde tatsächlich keiner von ihnen physisch hergestellt. Der Phantasie Raum gebenDie Anmut lässt sich folglich leicht beschreiben.




Der Legofilm sieht wie das Ergebnis echter Legobauarbeiten aus, aber er orientiert sich nicht an dem, was man zu Hause auf dem Teppichboden kreiert, sondern er übersetzt die Phantasien, die einem beim Durchblättern des Katalogs oder beim Ablaufen der Regalreihen im Spielzeugladen kommen. Diese schon immer mit Sorgfalt und Ideenreichtum gestalteten Broschüren und Verpackungen erweckt der Film zum Leben: Transformers überall, jede dritte Sekunde eine Explosion, tiefe Abgründe, rasante Flüge, wilde Wechsel durch die Legowelten, die allesamt der Idee entsprechend zu einem Universum gehören. Ist es also eine hundertminütige Lego-Werbeveranstaltung? Emmet soll das Universum retten. Dabei ist er noch nicht einmal ein Meisterbauer. Sein Beruf ist viel profaner, er baut Häuser nach Anleitung und reist andere wieder ein, wenn sie nicht der Norm entsprechen. Emmet geht morgens nicht zur Arbeit, er marschiert zu den Baustellen. Und wie alle anderen untermalt er den morgendlichen Stechschritt mit flottem Gesang: „Hier ist alles spitze!“




Die Legowelt der ersten Minuten ist erdrückend, was sich durch den subtilen Appell des Films kaum ändert, doch einmal von der Bauanleitung abzulassen und der Phantasie Raum zu geben. Nur wenige Figuren, die Meisterbauer, können das. Der Masse bleiben die phantastischen Welten verborgen. Es geht hier um die, die programmieren, und die, die programmiert werden. Aber alle bleiben Einwohner - oder doch Gefangene? Gelegentlich vergessen Fernseh-Moderatoren, dass sie sich nicht durchweg als Träger von Volkes Stimme eignen. Das ist jetzt auch Claus Kleber beim Thema „Managergehälter“ unterlaufen. Genau so, wie es kommen sollte: Trump und Sanders zur Oscar-Panne Verfassungsänderung der Türkei: Vom Ende eines Landes Facebook sollte nicht den Ahnungslosen spielen Comic „Glückskind“ von Flix: Wie wir Anthropologen sagen Nutzen und Nebenwirkungen technologischer Entwicklung Allmählich wird die Ausnahme zur Regel Wie erkläre ich’s meinem Kind?

Report Page