Hmmm

Hmmm

Claudia

Unser letzter Telegraph ist schon ziemlich lange her. Ich weiß nicht ob ich das gut oder beunruhigend finden soll aber das hab ich hiermit ja ohnehin unterbrochen

Ich möchte dir was erzählen und find es hier iwie passender. Ich hoffe, du hast meinen Rat befolgt und sitzt nicht gerade noch in einer Bar und liest das anstelle von Spaß mit deinen Freunden zu haben.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ich anfangen soll. Vielleicht so, wie es gerade kommt. Erwarte also bitte keine toll poetischen Zeilen von einem traurigen heulenden Mädel dass eigentlich schon schlafen sollte.

Okay ich versuch es:

Am liebsten hätt ich dir jetzt "du fehlst mir" geschrieben, aber ich tu es nicht.
(Eigentlich hätte das ⬆️ der erste Satz sein sollen aber nachdem ich nicht wollte dass du es gleich liest oder beunruhigt bist, musste ich wohl drüber etwas anderes erfinden. Vorschau-Text und so.)

Ich hab heute den ganzen Nachmittag mit Johanna und ihrem Freund verbracht und es war echt lustig. Die Zeit verging wie im Flug aber wirklich etwas sinnvolles haben wir nicht getan. Als er dann um 9 meinte, er würde heim fahren und sich freuen, wenn die Johanna nach meiner Heimfahrt noch zu ihm fahren würd, fingen unsre "richtigen" Gespräche an (also so, wie wir sie immer führen) und ich hab über vieles nachgedacht und wie es halt so ist.

Aber eins bin ich einfach nicht losgeworden. "Du fehlst mir". Aber ich hab mich einfach nicht getraut, es dir so zu schreiben. Ich weiß, du bist gerade mit deinen Freunden unterwegs und hast Spaß und das find ich auch echt gut. Drum möchte ich dir das durch meine Anwesenheit durchs Telefon nicht zerstören, obwohl ich dich grad echt toll vermiss und mich drüber freuen würd, von dir zu hören.

Ich weiß nicht ob ich übertreibe, mich in irgendetwas hineinsteiger oder ka aber es fällt mir einfach unendlich schwer, jedes mal wenn ich nach Hause fahr. Das ist, wie wenn man mitten aus einem Traum gerissen wird und in einen neuen geworfen. So ohne Vorwarnung oder irgendwas. Von einem Tag zum nächsten. Am einen Tag können wir uns noch knuddeln und zusammen Blödsinn machen und am nächsten sitz ich alleine zu Hause und muss mich erst wieder zurechtfinden. Und umso länger ich in meinem 1.Traum war und umso mehr ich es als die Realität angenommen hab, umso unangenehmer ist es, da raus gerissen und wo anders hineingestopft zu werden. Ja, ich kenn den 2.Traum auch und ich fühl mich da ja auch wohl aber dieser Cut ist iwie echt nicht angenehm.

Irgendwie erinnert mich alles an den andren Traum und ich frag mich, warum ich da weg musste. Zu meiner chaotischen Uni, meiner momentanen ziemlich zerrüttelten Familie und all das. Und wenn ich mich dann mal wieder eingelebt hab, geht das Spiel in die andren Richtung los. Weg von meinen Freunden, zu einem Ort wo ich fast niemanden kenn und wo ich jeden Tag darauf warte, dass du von der FH/Arbeit nach Hause kommst und Zeit für mich hast.

Ich weiß, das klingt jz alles ziemlich komisch für dich aber ich glaub, ich bin einfach nur verwirrt und versteh nicht, warum es immer so abrupt sein muss. Ich hätte einfach gern einen netten Übergang. Wie das aussehen soll? Das weiß ich auch nicht. Vielleicht mehr Zeit füreinander. Nicht nur ein paar Nachrichten am Tag und 1 Anruf in der Woche. (Und das is überhaupt nicht böse gemeint. Ich weiß, dass es manchmal für dich schwer ist, die Zeit zu finden oder überhaupt zu wissen, dass ich das gerade bräuchte, aber ich weiß einfach nicht, wie ich dir das mitteilen soll.) Vielleicht brauchen wir echt ein Codewort für solche Momente, wo ich am liebsten "du fehlst mir" schreiben würd, es dann aber doch nicht tu, um dir deinen Freiraum zu lassen ohne zu wissen, ob du den grad überhaupt willst.

Kannst du dich daran erinnern? Ich wollt Ruhe von Simon und war zu faul es ihm zu erklären. Ich glaub ich würd grad echt alles tun, um Zeit mit dir zu bekommen.

Es tut mir leid, dass ich dich damit belästige, aber ich weiß einfach grad nicht was ich sonst tun soll. Gespräche mit da Johanna sind zwar immer sehr aufschlussreich aber ich glaub, es geht mir danach nicht unbedingt besser oder es reißt sogar neu irgendwelche Wunden auf.


Was du mir der Nachricht anfangen sollst? Das weiß ich nicht. Ich hoffe, du versteht dafür das Chaos in meinem Kopf ein wenig besser. Du fehlst mir einfach grad echt. Und ich hätte mich über etwas mehr Kontakt heute gefreut. Am Vormittag hab ich ja nicht drauf gewartet und dir auch nicht geschrieben, weil ich wusste, dass du weg bist aber als du am Nachmittag dann meintest, du würdest noch was unternehmen war es schon mal der 1.Schlag. Der 2.kam dann als du meintest, ihr würdet noch ausgehen. Und ja, das is dein gutes Recht. Du sollst mit deinen Freunden was machen, wenn du das möchtest aber ka .. ich weiß grad einfach nicht wie ich es dir erklären soll. Ich glaub ich hätte mich einfach über etwas mehr Kontakt gefreut. Und ja, ich weiß, das hab ich dir nicht gesagt aber ich versuch es doch jetzt gerade.

Wie auch immer. Hab dich lieb und freu mich drauf, dich wieder zu sehen und darauf dass wir dann hoffentlich genug Zeit füreinander finden.

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