Berlin

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Die Kongresswirtschaft, zu der international, national sowie lokal ausgerichtete Tagungen, Informationsveranstaltungen und geschäftliche Zusammenkünfte aller Art gehören, ist ein weiterer Zweig der Berliner Wirtschaft. Eine Vielzahl von Hotels sind auf Tagungen eingestellt und erzielen hiermit einen wichtigen Teil ihres Jahresumsatzes. Das seit 2014 geschlossene war das größte Konferenzzentrum Europas.[152]

Sitz der der Bayer AG im

Die Gesundheitswirtschaft gilt mit einer Bruttowertschöpfung von 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2009 oder einem Wertschöpfungsanteil von über 13 % an der städtischen Gesamtwirtschaft als einer der Wachstumsmotoren Berlins. Es umfasst dabei das Gesundheits- und Sozialwesen, die Pharmaindustrie, den Fach-, Einzel- und Großhandel und die Medizintechnik. Dabei hat mit Abstand das Gesundheits- und Sozialwesen den größten Anteil (66 Prozent) an der Bruttowertschöpfung.[153]

Insgesamt sind 226.000 Personen, das sind 14 % der Berliner Erwerbstätigen, in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Davon sind 79 % im Gesundheits- und Sozialwesen tätig und jeweils knapp 6 % im verarbeitenden Gewerbe sowie im Handel.[154]

Die zählt in Europa zu den führenden Standorten der Biotechnologie. In Berlin-Brandenburg sind rund 200 kleine und mittlere Biotechnologieunternehmen und über 20 Pharmaunternehmen


Kreativwirtschaft


Sitz von in

Berlin gehört zu den führenden Standorten der Informations- und Kreativwirtschaft in Europa. Der Wirtschaftsbereich umfasst den Buch- und Pressemarkt, Softwareentwicklung, Telekommunikationsleistungen, den Werbemarkt, Marktforschung, die Film- und Rundfunkwirtschaft, den Kunstmarkt, die Musikwirtschaft, die Architektenbranche, die Designwirtschaft und den Markt für .

Die Kreativ- und Kulturwirtschaft ist ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor in Berlin und wächst kontinuierlich. Im Jahr 2017 erwirtschafteten über 41.000 meist kleine und Unternehmen mit etwa 202.000 Beschäftigten einen Umsatz von 25,7 Milliarden Euro und erreichten damit einen Anteil von über 15 % am Gesamtumsatz der Berliner Wirtschaft.[157] Die größten Umsatzträger stellten dabei die Software/Spiele/Informations- und Kommunikationstechnik-Branche, der Buch- und Pressemarkt und die Film- und Rundfunkwirtschaft dar.

Die hat in Berlin ebenfalls einen wichtigen Standort. Insgesamt gibt es in Berlin über 2.500 Unternehmen mit mehr als 22.000 Beschäftigten in der Modebranche (Stand: 2017). Ihre Leitveranstaltung ist die jährlich im Januar und Juli stattfindende samt einer Vielzahl von Modemessen wie der Premium, der Panorama oder der Messe .[158]

In Europa gehört Berlin zu den führenden Zentren der Internetwirtschaft. Gemessen an Investitionen in ist Berlin sogar führend in Europa: im Jahr 2015 erhielten junge Berliner Unternehmen über 2,1 Milliarden Euro an Investitionen. Im europäischen Städte-Ranking belegte die Metropole vor , und damit den ersten Platz.[159]


Medien


Hauptartikel:


Hauptsitz der in

Eine Vielzahl von Fernsehsendern, Radiostationen, Verlagen, Filmgesellschaften, Musiklabels, Printmedien, Werbeagenturen, Produzenten von Computerspielen, Pressediensten, sozialen Netzwerken und Internetmedien haben ihren Sitz in Berlin.

Mehr als 20 Nachrichtenagenturen aus aller Welt sind in der Stadt mit Niederlassungen vertreten, u. a. , , und . und die privaten Sender und sind in Berlin ansässig. Die meisten deutschen überregionalen Sender wie , betreiben Studios und Redaktionsgebäude. Fernsehproduzenten wie oder haben Dependancen in der Stadt. Mehr als 30 Radiostationen mit lokaler und nationaler Reichweite verbreiten ihr Programm aus Berlin.

Berlin ist mit 151 Verlagen im Jahr 2016 einer der bedeutendsten Verlagsstandorte in Europa.. Die Bildungs-, und Wissenschaftsverlage , sowie die international tätige Gruppe haben ihren Sitz in der Stadt., der und der .

In keiner anderen deutschsprachigen Stadt erscheinen mehr Tageszeitungen und deren Internetportale. Zu den meistrezipierten überregionalen Tageszeitungen zählen die und die . Auch die sei hier erwähnt, die wohl größte als betriebene Zeitung. Eine der wenigen in herausgebrachten Medienmarken ist das Global. Täglich erscheinende lokale Zeitungen und deren Internetableger sind die , die sowie . Außerdem gibt es in Berlin die lokalen Boulevardzeitungen und den und Stadtmagazine wie der , die und den englischsprachigen . Zu den in Berlin produzierten Magazinen zählen u. a. der , und .

Durch die hohe Konzentration von Produzenten der Medien- und Unterhaltungsbranche in der Stadt zählte Berlin 2014 zu zehn umsatzstärksten Medienstandorten der Welt.[163]


Industrie


Motorrad aus dem

Der Industriesektor, zu dem 333 Betriebe mit rund 79.300 Beschäftigten zählen, erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 23,5 Milliarden Euro.[164] Die umsatzstärksten Produzenten im verarbeitenden Gewerbe sind Hersteller von chemischen Erzeugnissen (8,2 Mrd.), Ernährungsindustrie (2,3 Mrd.), Maschinen- und Anlagenbauunternehmen (2,1 Mrd.) und elektrotechnische Industrie (4,5 Mrd.).

Das 1847 in Berlin gegründete Unternehmen betreibt einen wichtigen Standort in und produziert im Bezirk Mitte Gasturbinen für den internationalen Markt.[165]
Das 1902 gegründete -Werk Berlin der heutigen ist mit etwa 2500 Mitarbeitern einer der größten industriellen Arbeitgeber in Berlin. In dem Werk in Marienfelde werden verschiedenste Fahrzeuge hergestellt.

Das 1969 eröffnete in Spandau beschäftigt etwa 2000 Mitarbeiter.[166] In dem Werk werden täglich rund 700 Motorräder für den Weltmarkt hergestellt.

, ein Schweizer Hersteller von Schienenfahrzeugen betreibt in Pankow ein Werk mit rund 1200 Mitarbeiter. In Tempelhof produzieren der Backwarenhersteller und Waren für den deutschen und europäischen Markt. In Reinickendorf betreibt die Berliner Lebensmittelhersteller eine der größten Pizza-Fabriken Europas.

Einzelhandelsstandort

Berlin ist einer der umsatzstärksten Standorte für den stationären in Europa. betreiben, über eine große Anzahl von Einkaufszentren, bis hin zu individuellen Ladenkonzepten in belebten Kiezen sind alle Formen des Einzelhandels in der Stadt vertreten. Zu den bekanntesten zählt das .

Die 1695 gegründete ist eine und hat ihren Sitz im . Der Jahresumsatz der Börse betrug im Jahr 2017 etwa 56 Milliarden Euro. 48 Kreditinstitute und 25 Finanzdienstleister nahmen am Handelsgeschehen teil.

Nach dem Jahr 2000 hat sich Berlin zu einem wichtigen Standort für Unternehmen des entwickelt. Zu den erfolgreichsten Händlern gehören u. a. , und .

Zu den wesentlichen in Berlin ansässigen Banken zählen u. a. die (DKB), eine 100%ige Tochtergesellschaft der und die , ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut. Die , die mehr als 600 dezentral arbeitende Unternehmen in Deutschland im Bereich der Finanzdienstleistungen umfasst hat ihren Sitz ebenfalls in der Stadt. Die (IBB) ist das zentrale Förderinstitut des Landes Berlin. Zu den größten privaten Bankinstituten gehören die , die , die und N26.

Seit etwa 2015 ist Berlin die Stadt mit der größten Anzahl an privaten Wagniskapitalgesellschaften in Deutschland. im Land haben dort ihren Sitz.

Laut Statistik-Landesamt emittiert Berlin insgesamt etwa 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr (Stand 2016).

Berlin strebt an, bis 2050 klimaneutrale Stadt zu werden.[179]
Im März 2019 wurde in einer Studie der im Rahmen des Projektes „PV2City“ die Verteilung des solaren Dachflächenpotenzials im Berliner Gebäudebestand evaluiert und detailliert betrachtet.

Die soll bis 2030 elektrifiziert werden.

Hauptartikel:


Berlin ist im internationalen Fernverkehr ein wichtiger Knotenpunkt insbesondere für Züge zwischen West- und . 2006 wurden der als zentrale Bahnstation und im Zusammenhang damit der , die Fernbahnhöfe und sowie die Regionalbahnhöfe (unterirdisch), und in Betrieb genommen. Damit erhielt der und der gemäß dem sogenannten zusätzlich zu der in Ost-West-Richtung angelegten eine unterirdische Regional- und Fernverkehrsverbindung in Nord-Süd-Richtung. Der Umstieg zwischen dem und der Stadtbahn erfolgt am Hauptbahnhof. Züge, die Berlin aus südlicher Richtung erreichen, fahren seitdem meist über die neue Nord-Süd-Trasse von Lichterfelde Ost über Südkreuz, Potsdamer Platz, Hauptbahnhof über die Überführung nach Gesundbrunnen oder Richtung Westen über Jungfernheide nach .



Dem innerstädtischen dienen 15 -Linien (betrieben von der S-Bahn Berlin GmbH) sowie zehn -, 22 -, 150 - und fünf (alle betrieben von der wird in Ost-West-Richtung von der als Viaduktbahn angelegten durchquert, die parallel von S-Bahn sowie Regional- und Fernverkehr befahren wird. Sie verbindet den mit dem und passiert dabei unter anderem die Bahnhöfe , , und . In Nord-Süd-Richtung übernehmen die U-Bahn-Linien den größten Teil des Fahrgastaufkommens, ergänzt durch die unterirdische der S-Bahn. Diese S-Bahn-Trasse kreuzt am die Stadtbahn. Vervollständigt wird der Bahnverkehr durch die , die die Innenstadt umschließt. Alle anderen Linien berühren diese . Die der Bahnhöfe wird weitgehend gewährleistet.[185]

Das gliedert sich in (Buchstabe X), (Buchstabe M) und Omnibusse (mit dreistelliger Nummer). In gleicher Weise wird ein Teil der (zweistellige Nummer) durch Voranstellung eines M als MetroTram besonders herausgehoben. haben als Linienbezeichnung ein N vor der Liniennummer, Metro-Linien (sowohl Busse als auch Straßenbahnen) fahren auch nachts. In den Nächten vor Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen fahren zusätzlich fast alle S- und U-Bahn-Linien durchgehend, bei der S-Bahn teilweise mit veränderter Streckenführung. Der zu deutschen und europäischen Zielen wird über den am Funkturm (ZOB) abgewickelt. Gegenüber dem gelegen, ist er direkt über den Berliner Stadtring () erreichbar und mit dem durch Bus-, U- und S-Bahn-Linien verbunden.

Im waren 2008 etwa 3100 Unternehmen tätig, über drei Viertel davon mit nur einem Fahrzeug. und ist damit die Stadt mit den meisten Taxis in Deutschland. In Berlin gibt es keine Farbfreigabe und keine Zulassungsbeschränkung der .[188]

Übersichtskarte des Berliner Straßennetzes

Im Jahr 2012 waren 324 Autos auf 1000 Einwohner zugelassen, 2008 waren es 319. Im Vergleich mit anderen deutschen Städten hat Berlin die niedrigste Pkw-Dichte.[186]

Die Innenstadt wird von Westen her von einem ( – Berliner Stadtring) umgeben, der langfristig zu einem Ring vervollständigt werden soll und eine reine darstellt. Der sogenannte Abschnitt BA 16 der A 100 befindet sich im Bau (Stand: 2018). ist der meistbefahrene Autobahnabschnitt in Deutschland. Rund um Berlin verläuft die Autobahn ( – Berliner Ring).

Von der A 100 aus führen innerhalb des Stadtgebietes mehrere Autobahnabschnitte in Richtung Berliner Ring. Die () führt in nach Nordwesten in Richtung und . Die in Richtung Südosten (nach und ) beginnt am und führt zum (A 10) und bindet den in Bau befindlichen an das Autobahnnetz an. Die () erstreckt sich nach Südwesten (Richtung und ). Deren nördliches, gerades Teilstück ist als bekannt.

Zusätzlich hierzu gibt es im Norden der Stadt die von der Prenzlauer Promenade im zur A 10 in Richtung . Die nur wenige Kilometer lange ehemalige , die im Südwesten der Stadt den Berliner Stadtring (A 100) nach Süden hin mit dem Ortsteil verbindet, wurde inzwischen zur herabgestuft. Die (Westtangente), auf der die verläuft, verbindet den Berliner Stadtring – von einem weiter östlich gelegenen Anschluss – nach Südwesten hin mit dem in Richtung .

Die wird vom umschlossen. Ferner verlaufen durch Berlin die Bundesstraßen , , , und B 158.

Die Berliner Straßen sind nach zwei verschiedenen nummeriert. Bis 1929 wurde die rundlaufende verwendet, seitdem die im Zickzack verlaufene . Da nicht zuletzt wegen der politischen Umbrüche zahlreiche Berliner Straßen umbenannt wurden und diese Änderungen ab 1929 oftmals zur Einführung der Orientierungsnummerierung in der betreffenden Straße genutzt wurden, ist auch in vielen älteren Straßen die Orientierungsnummerierung anzutreffen.


Siehe auch:

Brücken


Siehe auch:
, die (rechts) mit (links) verbindet.

Berlin hat durch seine exponierte Lage an Flussläufen und Kanälen und durch sein ungewöhnlich großes Territorium eine Vielzahl an Brücken und Überführungen in seinem Stadtgebiet. Offiziell gibt es 916 Brücken in Berlin. Davon verbinden 732 öffentliche Straßen, die restlichen 184 Wege und Straßen in Grünanlagen. der .[191] Auf die höchste Zahl kommt eine Veröffentlichung des Senats, der 1993 die Zahl mit 2100 (inklusive der Viadukte) angab.

Die ältesten Berliner Spreequerungen sind die , , und , wobei die heutigen Bauwerke jüngeren Datums sind. Die längste Brücke ist die mit einer Länge von 930 Metern. Überregional bekannt sind außerdem die , das Wahrzeichen des , und die , auf der 1962–1986 weltweit beachtete Agentenaustausche zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion stattfanden.


Fahrradverkehr


In Berlin existieren an stark befahrenen Straßen angelegte und Fahrradstreifen, einige ruhigere Straßen wurden als gekennzeichnet. Etwa 1,5 Millionen Wege werden täglich insgesamt mit dem Fahrrad als Hauptverkehrsmittel zurückgelegt. Deshalb zählt Berlin zu den Millionenmetropolen in Europa mit überdurchschnittlich vielen Fahrradnutzern.

Der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtaufkommen des Verkehrs in Berlin hat sich seit 1992 mehr als verdoppelt. Im Jahr 1992 wurden etwa 7 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, Die durchschnittliche Entfernung einer mit dem Rad zurückgelegten Strecke beträgt 3,7 Kilometer. Die Radfahrstreifen wurden von insgesamt 50 Kilometer im Jahr 2004 auf 191 Kilometer im Jahr 2014 ausgebaut. 105.425 Unterschriften für einen Antrag auf ein Volksbegehren. Im Juni 2018 wurde das beschlossen, das wesentliche Ziele der Initiative zugunsten des Radverkehrs übernahm.

Durch Berlin führen überregionale touristische Radfernwege wie der , der , der , der , die (Europaroute). Entlang des früheren Verlaufs der Berliner Mauer führt der . Mehrere tausend können im Innenstadtbereich per Telefonanruf oder (mobilem) Internet ausgeliehen werden. In einigen Gebieten der Stadt verkehren zur touristischen Nutzung .


Flugverkehr


Lage der Berliner Flughäfen

Der (: TXL) ist der einzige in Betrieb befindliche Flughafen auf Berliner Stadtgebiet. Im Jahr 2016 wurden dort etwa 21,3 Millionen Fluggäste abgefertigt..

Der unmittelbar außerhalb der Stadtgrenze gelegene (SXF) gehört zur Gemeinde . Der Standort in Schönefeld ist der zweite internationale Flughafen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und fertigte im Jahr 2016 etwa 11,7 Millionen Passagiere ab. Damit war der Flughafen, gemessen am Fluggastaufkommen der siebtgrößte in Deutschland und lag auf Rang 47 in Europa.

Auf dem nach Süden erweiterten Gebiet des Flughafens Berlin-Schönefeld wird nach einem Beschluss aus dem Jahr 1996 seit 2006 der (BER) errichtet. Der Flughafen Tegel soll mit der Inbetriebnahme des BER, deren Zeitpunkt unklar ist, geschlossen werden.


Binnenschifffahrt


Hauptartikel:


in Moabit (Nordbecken mit -Verwaltungsgebäude)
Binnenwasserstraßen in Berlin

Berlin liegt im Zentrum des Ost. Die Stadt wird wasserseitig auf mehreren Wegen erschlossen, der stehen von und nach Berlin drei zur Verfügung. Dabei kommt der Verbindung über , und zu und beziehungsweise und die größte Bedeutung zu. Außerdem verbindet die Berlin mit der unteren und der . Beschränkt ausgebaut und weniger stark frequentiert ist auch die Spree-Oder-Wasserstraße als Verbindung über die zur oberen Oder und nach .

Zum können drei öffentliche Hafenanlagen genutzt werden: der , der sowie der . Letzterer liegt in am Nordrand der Berliner Innenstadt und ist von allen drei Häfen der größte und bedeutendste. Die Anlagen am Westhafen und am Südhafen Spandau ermöglichen auch den Warenumschlag zwischen Binnenschiff, Eisenbahn und Lastwagen. Betrieben werden die Häfen von der . Der wird inzwischen als Medienstandort genutzt und hat .


Wasserversorgung


Die Wasserversorgung Berlins wird durch die neun Wasserwerke Beelitzhof, , Kaulsdorf, Kladow, Spandau, Stolpe, Tegel, Tiefwerder und Wuhlheide sichergestellt, die von der () betrieben werden. Der Wasserverbrauch der Stadt ist nach der Wiedervereinigung vor allem im Ostteil der Stadt deutlich zurückgegangen. Aufgrund der geringeren Grundwasserentnahme kam es in weiten Teilen des Urstromtals zu einem deutlichen Anstieg des Grundwasserspiegels. Vor allem in der Nähe der Wasserwerke verursachte dies Vernässungsschäden an Gebäuden.


Energieversorgung



Die Städtischen Electricitäts-Werke zur Stromversorgung Berlins wurden 1884 gegründet. Nach einer mit Beginn des Ersten Weltkriegs zehnjährigen Phase kommunaler Bewirtschaftung durch die Stadt, übernahm 1924 die neu gegründete privatrechtliche Betriebsgesellschaft den Pachtvertrag für das Stromnetz. In den 1920er Jahren erfuhr das Berliner Stromnetz seine größte Ausbauphase: Zwischen 1922 und 1933 stieg der Anteil angeschlossener Wohnungen von 11 auf 76 %.-Konzern aufgekauft. Mit Gründung der im Jahr 2014 verfügt Berlin wieder über einen eigenen kommunalen Energieversorger, der mit dem Bau eigener Solar- und Windkraftanlagen das Ziel der Klimaneutralität Berlins bis 2050 unterstützen soll) entschieden hat. Der bisherige Betreiber Vattenfall will die Entscheidung prüfen lassen.[204]

Während der Zeit der war die West-Berlins vom Stromnetz des Umlandes abgeschnitten. Die Stromversorgung musste über im Stadtgebiet gelegene thermische Kraftwerke wie das , das und andere erfolgen. Zur Pufferung der Lastspitzen waren in manchen dieser Kraftwerke ab den 1980er Jahren installiert, die über mit dem Stromnetz verbunden waren und während Schwachlastzeiten geladen und während Starklastzeiten entladen wurden. zwischen den Umspannwerken Reuter und Marzahn ist das längste 380-kV-Erdkabel in Deutschland.

2014 lief die des derzeitigen Netzbetreibers Stromnetz Berlin GmbH (eine ) nach 20-jähriger Laufzeit aus. Derzeit führt das Land Berlin ein Konzessionierungsverfahren für die Sparten Strom und Gas. Für den Bereich Strom hatten sich acht Interessenten gemeldet, von denen im zweiten Verfahrensbrief drei Bewerber übrig blieben: neben dem bisherigen Betreiber ein landeseigener Betrieb zur des Stromnetzes sowie eine Genossenschaft, die das Stromnetz in Bürgerhand betreiben will. scheiterte im Jahr 2013.

Die in Berlin fußt im Wesentlichen auf der Nutzung von und . Der Beitrag der Steinkohlenutzung an der betrug 45 % im Jahr 2009 und lag damit weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 18 %. Auch die Erdgasnutzung ist überdurchschnittlich: Ihr Anteil umfasste 42 % und befand sich damit ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt von 13 %. Erdgas besitzt in den deutschen Bundesländern damit nur in einen wichtigeren Anteil an der Stromerzeugung – dort waren es 69 % im selben Jahr. trug mit 9 % zur Erzeugung bei und lag weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 24 %. Ebenfalls unterdurchschnittlich ist der Beitrag der : Ihr Anteil lag bei 3 % im Gegensatz zum deutschlandweiten Schnitt von 17 %.[207]

Der ist über den zeitlichen Verlauf betrachtet relativ konstant geblieben und umfasste im Jahr 2010 rund 267,8 . Damit lag der Verbrauch zwar um 7,4 % höher als im Vorjahr, gegenüber 1990 ist er jedoch nur geringfügig, und zwar um 2,4 %, gestiegen.. Der Anstieg dieses Anteils fällt mit 1,3 % im Vergleich zu 1990 geringer aus als der Anstieg des gesamten Endenergieverbrauchs im Land.


Kommunikation


Seit Januar 2014 ist mit eine für (Domains) für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen mit Bezug zu Berlin in Betrieb.[211]


Wissenschaft und Bildung

Hauptartikel:

Berlin schaut auf eine mehr als 200-jährige Wissenschaftsgeschichte zurück. 40 Nobelpreisträger lehrten und arbeiteten an den Instituten und Hochschulen der Stadt. In Berlin konzentrieren sich auch gegenwärtig eine Vielzahl von international ausstrahlenden - und . Als Universitätsstadt zählt Berlin zu den weltweit angesehenen Bildungsstandorten.[212]

In Berlin waren im Wintersemester 2016/17 an insgesamt 42 Universitäten und Hochschulen, darunter vier , rund 180.000 Studenten eingeschrieben.

Die vier Berliner Universitäten stellen gemeinsam etwa 110.000 Studierende. Die im Zuge der durch gegründete und im Jahr 1809 eröffnete (früher: Berliner Universität) hat gegenwärtig etwa 34.200 Studierende. hat rund 36.000, die rund 34.000 und die etwa 4.500 Studierende. Die zählt über 12.000 Studierende, die hat über 13.000 Immatrikulierte und an der studieren rund 7.200 Lernende.

Die Medizinischen Fakultäten der Freien Universität und der Humboldt-Universität wurden 2003 zur  – Universitätsmedizin Berlin zusammengefasst. Seitdem ist diese mit ihren vier Standorten die größte medizinische Fakultät Europas.[216]

Im Rahmen der wurden die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin in der dritten Förderlinie positiv begutachtet. Das bereits 2007 ausgezeichnete Zukunftskonzept „International Network University“ der Freien Universität wurde in der Evaluation 2012 bestätigt. Die Humboldt-Universität war mit ihrem Konzept „Bildung durch Wissenschaft“ 2012 erfolgreich. Damit zählen beide Hochschulen zu den elf deutschen .[219]

Die (ESMT) besitzt Promotionsrecht und gehört zu den führenden Wirtschaftshochschulen in Deutschland und Europa., der Campus Berlin und die (IPU) besitzen ebenfalls Promotionsrecht und haben somit . Unter den Niederlassungen weiterer privater Lehrinstitute sind u. a. die , die , die und das .


Forschung


Hauptartikel:


Berlin ist seit 2012 die forschungsstärkste Region in Deutschland. Jährlich werden in Berlin rund 1,8 Milliarden Euro öffentliche Fördermittel in Wissenschaft und Forschung investiert.


Supercomputer im

Über 60.000 Beschäftigte lehren, forschen und arbeiten an den über 70 außeruniversitären öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen. Auch die großen nationalen Forschungsorganisationen , , und sind mit mehreren Instituten vertreten, ebenso verschiedene Bundesministerien mit insgesamt acht Forschungsinstituten. Die meisten Einrichtungen der Wissenschaft konzentrieren sich an den Standorten in , , , sowie am . Das Land Berlin ist „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[223]

Die , ein Mathematik-Weltverband, der alle vier Jahre die global renommierte verleiht, hat ihren Sitz in Berlin.[224]


Kinderbetreuung und Schulsystem


In Berlin besteht ab dem vollendeten ersten Lebensjahr für jedes Kind ein Rechtsanspruch auf eine tägliche Halbtagsförderung von bis zu sieben Stunden in einer Kindertagesstätte bzw. in der Kindertagespflege. sind seit August 2018 beitragsfrei.


in Spandau

Berlin hat eine sechsjährige und seit 2010 ein sich anschließendes zweigliedriges Oberschulsystem mit und . Im Schuljahr 2015/16 gab es in Berlin knapp 340.000 Schüler an 799 allgemeinbildenden Schulen, darunter 138 . Das Land verfügt über 433 Grund- und 165 integrierte Sekundarschulen, des Weiteren 113 Gymnasien, 10 Waldorf- und 77 .[227]

Im Februar 2004 verabschiedete der ein neues Schulgesetz mit folgenden wesentlichen Reformen. Verkürzung der Schulzeit bis zum (Allgemeine Hochschulreife) von dreizehn auf , der in der zehnten Klasse stattfindende und eine schriftliche Prüfung zum Erhalt des Realschulabschlusses. Diese Prüfung wird auch an den Gymnasien abgelegt. Das wurde in den Fächern , und den eingeführt. An dreizehn Gymnasien mit „“ ist es möglich, das Abitur ein Jahr früher abzulegen, das heißt, seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes nach elf Jahren.

Insgesamt 38.633 Lehrlinge befanden sich 2016 in einer , darunter 9.355 im . 18.273 Azubis erwarben einen Berufsabschluss.


Siehe auch:  und

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