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aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
Wiktionary: Ass – BedeutungserklĂ€rungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Ass ist der Familienname folgender Personen:


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Dieser Artikel beschÀftigt sich mit dem Wirkstoff AcetylsalicylsÀure. Die historischen, ökonomischen und markenrechtlichen Aspekte des Bayer-Aspirins als Medikamentenmarke werden in Aspirin (Marke) beschrieben.
Wiktionary: AcetylsalicylsĂ€ure – BedeutungserklĂ€rungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Aspirin – BedeutungserklĂ€rungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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AcetylsalicylsĂ€ure (kurz ASS ) ist ein weit verbreiteter schmerzstillender , entzĂŒndungshemmender , fiebersenkender und thrombozytenaggregationshemmender (TAH) Arzneistoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). ASS wird seit 1977 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO aufgefĂŒhrt. Der Stoff wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in diversen Produkten von Pharmaherstellern vertrieben.

Die Bezeichnung Aspirin , die zunĂ€chst im englischsprachigen Raum und spĂ€ter teilweise auch international zum Synonym fĂŒr ASS wurde, ist in vielen Staaten der Welt – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz – ein Markenname der Bayer AG oder ihrer Tochtergesellschaften fĂŒr Medikamente mit diesem Wirkstoff, in anderen Staaten hingegen gemeinfrei und dort daher auch fĂŒr Produkte anderer Hersteller in Gebrauch.

AcetylsalicylsĂ€ure ist der Trivialname fĂŒr 2-AcetoxybenzoesĂ€ure, wie sie nach den IUPAC -Regularien heißt. Dabei handelt es sich um ein Derivat der SalicylsĂ€ure ( o -HydroxybenzoesĂ€ure), womit die AcetylsalicylsĂ€ure sowohl als Derivat der BenzoesĂ€ure (siehe IUPAC-Name) als auch als Ester der EssigsĂ€ure (EssigsĂ€uresalicylester) aufgefasst werden kann.

Reine AcetylsalicylsĂ€ure wurde erstmals 1897 von Felix Hoffmann in Zusammenarbeit mit Arthur EichengrĂŒn in den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. synthetisiert. [8] Der Markenname Aspirin wurde am 6. MĂ€rz 1899 in die Warenzeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes aufgenommen. Dieser Name leitet sich vom Echten MĂ€desĂŒĂŸ ab, einem salicylathaltigen RosengewĂ€chs, das auch Spiere genannt wurde (veraltet: Spiraea ulmaria L. heute: Filipendula ulmaria (L.) Maxim.): ‚A' (fĂŒr die Acetylgruppe), ‚spir’ soll auf die Geschichte des Wirkstoffs hinweisen (Anlehnung an die SpirsĂ€ure , die mit SalicylsĂ€ure chemisch identisch ist) und ‚in’ als gebrĂ€uchliches Suffix der chemischen Namensgebung dieser Zeit. [9] GeprĂ€gt wurde der Name durch Kurt Witthauer , Oberarzt am Diakonissenkrankenhaus Halle/Saale , der im April 1899 die erste klinische Studie ĂŒber die Anwendung von AcetylsalicylsĂ€ure publizierte. [10] [8]

Neben diesen MonoprĂ€paraten sind noch zahlreiche Generika und KombinationsprĂ€parate im Handel, die neben AcetylsalicylsĂ€ure auch Vitamin C , Paracetamol , Coffein oder Pseudoephedrin -Hydrochlorid enthalten, wie Aspirin Plus C, Aspirin Plus C Forte – mit den Wirkstoffen AcetylsalicylsĂ€ure und AscorbinsĂ€ure (Vitamin C); Aspirin Coffein – mit den Wirkstoffen AcetylsalicylsĂ€ure und Coffein oder Aspirin Complex – mit den Wirkstoffen AcetylsalicylsĂ€ure und Pseudoephedrin-Hydrochlorid.

Die oben angezeigte AbkĂŒrzung Asa (oder ASA , statt ASS) stammt von englischen acetylsalicylic acid .

Weidenrinde wurde als Mittel gegen Fieber und Schmerzen aller Art spĂ€testens in den frĂŒhen Hochkulturen eingesetzt. [13] Hippokrates von Kos , Dioscurides und der römische Gelehrte Plinius der Ältere sahen die Weidenrinde als Arznei an. [14] Durch Kochen von Weidenbaumrinden haben Germanen und Kelten Extrakte gewonnen und zu Heilzwecken verwendet, die der synthetischen AcetylsalicylsĂ€ure verwandte Substanzen enthielten. 1763 meldete der in Oxford lebende Geistliche Edward Stone der Royal Society in London , dass diese aus der Überlieferung bekannten Erkenntnisse korrekt seien. [14] 1828 gelang es Johann Andreas Buchner , das Salicin , einen chemischen Verwandten der ASS, der im Körper zu SalicylsĂ€ure umgesetzt wird, aus den besagten Weidenrindenextrakten ( Weide , Salix sp.) zu isolieren, ebenso wie der französische Apotheker Pierre-Joseph Leroux .

Auch Bibergeil (Castoreum), ein Sekret der AnaldrĂŒse des Bibers , enthĂ€lt SalicylsĂ€ure und wurde bis ins 19. Jahrhundert gegen KrĂ€mpfe, hysterische AnfĂ€lle, NervositĂ€t u. v. m. eingesetzt. In der grĂ€co-romanischen Antike war die Substanz schon als Wirkstoff gegen Epilepsie bekannt.

Die Vorstufe SalicylsĂ€ure wurde (weltweit als erstes industriell hergestelltes und „abgepacktes“ Medikament) ab 1874 durch Friedrich von Heyden ( Chemische Fabrik v. Heyden in Radebeul ) großtechnisch durch die Kolbe-Schmitt-Reaktion hergestellt. Der bittere Geschmack der Substanz und Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden schrĂ€nkten jedoch die Einsatzmöglichkeiten als Medikament stark ein.

Der Chemiker Charles FrĂ©dĂ©ric Gerhardt hatte 1853 in Straßburg bereits AcetylsalicylsĂ€ure in nichtreiner Form synthetisiert. [15] Durch Kochen von Acetylchlorid mit SalicylsĂ€ure konnte Hugo von Gilm (1831–1906) 1859 unreine o -AcetylsalicylsĂ€ure als wasserunlöslichen Feststoff erhalten. [16] Die Verfahren von Friedrich von Heyden und Hugo von Gilm wurden 1869 von Karl Kraut eingehend untersucht, es bildeten sich bei beiden in stark unterschiedlichen MengenverhĂ€ltnissen schlecht charakterisierbare Anhydride und „AcetylosalicylsĂ€ure“ (Schmelzpunkt 118 °C) als Ester. [17]

1872 wies Hugo Schiff nach, dass sich acetylhaltige Anhydride der SalicylsĂ€ure thermisch sehr leicht in isomere SalicylsĂ€ure-Ester umwandeln und darĂŒber hinaus höhere Kondensationsprodukte gebildet werden. [18] Aus Acetylchlorid und SalicylsĂ€ure, jedoch unter Zusatz von Eisen(III)-chlorid unter Friedel-Crafts-Bedingungen von 1877 , wurde Anfang 1897 die p -AcetylsalicylsĂ€ure (Schmelzpunkt 210 °C) hergestellt. [19]

Am 10. August 1897 gelang erstmals im Bayer-Stammwerk in Wuppertal-Elberfeld die Synthese von nebenproduktfreier o -AcetylsalicylsĂ€ure (Schmelzpunkt 136 °C) aus Acetanhydrid und SalicylsĂ€ure. In einer US-Patentschrift vom 1. August 1898 [20] stellte der hĂ€ufig als Erfinder bezeichnete Felix Hoffmann – dessen fĂŒhrende Rolle jedoch von seinem damaligen Vorgesetzten, dem jĂŒdischen Chemiker Arthur EichengrĂŒn , als spĂ€tere Arisierung der Erfindung bestritten wurde – nochmals detailliert klar, dass nur bei dem von ihm angewendeten Verfahren und im Gegensatz zu den von Kraut beschriebenen Varianten die gewĂŒnschte AcetylsalicylsĂ€ure in reiner Form gebildet wird. Das Patent wurde in den USA und in Großbritannien erteilt, nicht jedoch in Deutschland, da die Chemische Fabrik v. Heyden in Radebeul bei Dresden unter dem Chemiker Carl Kolbe bereits seit 1897 AcetylsalicylsĂ€ure in industriellem Maßstab, erst unter ihrem chemischen Namen und spĂ€ter unter dem Handelsnamen Acetylin , als Heilmittel produzierte und vertrieb. [21]

Das Mittel wurde von Kurt Witthauer am Diakoniekrankenhaus in Halle 1898 auf seine VorzĂŒge an ĂŒber 50 Patienten geprĂŒft und er stellte vor allem die gute VertrĂ€glichkeit im Vergleich zu anderen SalicylprĂ€paraten heraus. [22] Eine Beschreibung des industriellen SchwefelsĂ€ure-katalysierten Verfahrens findet sich in Ullmanns EnzyclopĂ€die von 1915. [23] Am 7. April 1921 meldete Bayer eine Modifikation dieses Verfahrens zum Patent an. Anstelle von SchwefelsĂ€ure eignete sich auch ein geringer Pyridin-Zusatz als Katalysator bei ansonsten milderen Reaktionsbedingungen. [24]

1949 veröffentlichte Arthur EichengrĂŒn eine Arbeit, in der er schrieb, er habe die Entwicklung von Aspirin sowie einiger benötigter Hilfsstoffe geplant und koordiniert. Schon zuvor schrieb EichengrĂŒn aus dem Konzentrationslager – fast ein halbes Jahrhundert nach der Erfindung von Aspirin – der I.G. Farben (Bayer), als er sich seinem Tode nahe sah, dass Hoffmann an der Erfindung von Aspirin nur in der Weise beteiligt gewesen sei, dass er (bei der ersten chemisch völlig reinen Synthese der AcetylsalicylsĂ€ure) die Anordnungen EichengrĂŒns befolgte, ohne ĂŒberhaupt zu wissen, was er dabei genau tat. WĂ€hrend des Nationalsozialismus wurde er weiterhin als Beteiligter oder gar Erfinder verleugnet, wie dies bei allen jĂŒdischen Errungenschaften ĂŒblich war, und die Erfindung des Aspirins öffentlich vor allem Hoffmann zugesprochen. EichengrĂŒn hat dies nach seiner Entlassung in einer noch aus Zeiten des Nationalsozialismus stammenden Ausstellung, ĂŒber deren Pforte „Juden ist der Zutritt verboten“ prangte, auf einer Tafel zum Thema Aspirin gelesen. Auf ihr wurden Hoffmann und eine mit der Entwicklung Aspirins nicht in Verbindung stehende Person als Erfinder genannt, ohne jegliche ErwĂ€hnung EichengrĂŒns. In vielen geschichtlichen Abhandlungen und Lexika zu dem Thema wird aufgrund dieser VorgĂ€nge wĂ€hrend des Nationalsozialismus und der damit entsprechend beeinflussten GeschichtsbĂŒcher vornehmlich Felix Hoffmann als Erfinder oder wahrscheinlicher Erfinder genannt und die ErklĂ€rung EichengrĂŒns in seiner 1949 veröffentlichten Arbeit oftmals lediglich als Behauptung betitelt.

Sowohl Felix Hoffmann als auch Arthur EichengrĂŒn werden als Erfinder fĂŒr den nebenproduktelosen Syntheseweg der AcetylsalicylsĂ€ure diskutiert. Zuletzt kam 1999 Walter Sneader von der Abteilung Pharmazeutische Wissenschaften der UniversitĂ€t Strathclyde in Glasgow zu dem Ergebnis, dass EichengrĂŒn der Erfinder des Aspirins sei – Bayer bestritt diese Theorie unmittelbar darauf in einer Pressemitteilung. [25] EichengrĂŒn wurde aufgrund seiner jĂŒdischen Herkunft wĂ€hrend der Nazizeit in seiner wissenschaftlichen Arbeit zunehmend behindert. Sicher ist, dass EichengrĂŒn nach der Zulassung von Aspirin zum Leiter der pharmazeutischen Abteilung bei der Bayer AG befördert und Hoffmann Leiter der Marketing-Abteilung wurde. Bayer vermarktete jedoch vorerst den elf Tage spĂ€ter von Hoffmann entwickelten Hustenstiller , das als Heroin bekannt gewordene Diacetylmorphin (DAM) , stĂ€rker, da man nach Versuchen an Menschen davon ausging, dass Aspirin zu viele Nebenwirkungen habe.

WarenprÀsenz in einem US-Drugstore (2018)

Werbeannonce fĂŒr Aspirintabletten im Tiroler Volksboten (SĂŒdtirol) vom 28. Oktober 1926

AcetylsalicylsĂ€ure liegt als weißes Pulver vor oder bildet flache bis nadelförmige Kristalle mit schwachem Geruch nach EssigsĂ€ure. Der p K S -Wert betrĂ€gt 3,5. Sie schmilzt bei einer Temperatur von 136 °C, bei Temperaturen ĂŒber 140 °C tritt Zersetzung ein. [1] AcetylsalicylsĂ€ure ist gut löslich in Ethanol und Alkalilauge, aber schlecht löslich in Benzol oder kaltem Wasser (3,3 g·l −1 bei 20 °C), was auf den hydrophoben Benzolring zurĂŒckzufĂŒhren ist. Die Wasserlöslichkeit steigt erheblich beim ErwĂ€rmen. Aufgrund der erheblich besseren Wasserlöslichkeit werden therapeutisch auch das Magnesium - und Calcium salz eingesetzt. [26] Die Dichte von AcetylsalicylsĂ€ure betrĂ€gt 1,35 g·cm −3 , der Dampfdruck ist gering.

Die phenolische Hydroxygruppe in Ortho -Stellung zur Carboxygruppe der SalicylsÀure reagiert mit dem EssigsÀureanhydrid unter Acetylierung , wobei der Wasserstoff der Hydroxygruppe durch eine Acetylgruppe ersetzt wird.

Hierzu wird durch Kolbe-Schmitt-Reaktion industriell hergestellte SalicylsÀure mit protoniertem EssigsÀureanhydrid an der phenolischen Hydroxygruppe zu AcetylsalicylsÀure verestert ( acetyliert ). Alternativ kann das Reaktionsprodukt der Kolbe-Schmitt-Reaktion (Natriumsalicylat) auch direkt mit EssigsÀureanhydrid acetyliert werden, wobei AcetylsalicylsÀure resultiert und Natriumacetat in stöchiometrischer Menge entsteht. [27]

Typische Nebenprodukte aller ASS-Synthesen sind die Kondensationsprodukte AcetylsalicylsĂ€ureanhydrid (ASN), o -Acetylsalicyl-salicylsĂ€ure (ASSA), o -Salicoyl-salicylsĂ€ure (SSA) und Disalicylid, sie mĂŒssen durch nachfolgende Kristallisationen entfernt werden. [28]

AcetylsalicylsÀure wirkt durch Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 .

Die Funktionsweise der AcetylsalicylsĂ€ure, nĂ€mlich die Hemmung der Prostaglandin produktion, wurde 1971 von John Robert Vane aufgeklĂ€rt, [29] wofĂŒr er 1982 zusammen mit Sune Bergström und Bengt Samuelsson den Nobelpreis fĂŒr Medizin erhielt: [30]

Die Wirkung der AcetylsalicylsĂ€ure beruht auf einer irreversiblen Hemmung der Prostaglandin-H 2 - Synthase , genauer der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 . Diese Enzyme katalysieren die Bildung von entzĂŒndungsverstĂ€rkenden Prostaglandinen sowie z. B. Thromboxan A 2 , das u. a. thrombozytenaktivierend wirkt. Die AcetylsalicylsĂ€ure ĂŒbertrĂ€gt bei der Hemmung einen Acetylrest auf einen AminosĂ€urerest ( Serin 530) kurz vor dem katalytischen Zentrum. Dadurch kann die ArachidonsĂ€ure als Substrat des Enzyms das aktive Zentrum nicht mehr erreichen und das Enzym wird dauerhaft inaktiviert. Die COX-1 wird durch AcetylsalicylsĂ€ure etwa 10- bis 100-mal stĂ€rker gehemmt als die COX-2. Da Thrombozyten aufgrund des fehlenden Zellkerns keine Enzyme nachbilden können, ist die gerinnungshemmende Wirkung auf sie irreversibel – die Wirkungsdauer deckt sich daher mit der Überlebenszeit der Thrombozyten (8–11 Tage).

Ein weiterer indirekter Wirkmechanismus scheint die indirekte Hemmung der Cyclooxygenase zu sein: AcetylsalicylsÀure verstÀrkt effektiv die AktivitÀt der Cytochrom P450 -Isoformen CYP2E1 und CYP4A1, welche ArachidonsÀure zu EpoxyeicosatriensÀuren abbauen. Einige dieser EpoxyeicosatriensÀuren gehören zu den endogenen Antipyretika , also Stoffen des Körpers, die die Fieberreaktion begrenzen; sie hemmen die Cyclooxygenase-2 effektiver als das Aspirin an sich. [31]

AcetylsalicylsĂ€ure unterliegt einem ausgeprĂ€gten First-pass - Metabolismus (zum Teil schon in Magen- und Darmwand durch spezielle Esterasen ) und hat eine orale BioverfĂŒgbarkeit von etwa 70 %. Sie wird im Körper innerhalb von 15 Minuten in den Haupt metaboliten SalicylsĂ€ure umgewandelt. [32] Im Blut geht sie zu 50–70 % eine Bindung an Albumin ein.

AcetylsalicylsĂ€ure wirkt durch Hemmung der Cyclooxygenase COX-1 in kleinen Dosen (30–50 mg) thrombozytenaggregationshemmend (Hemmung der Verklumpung von BlutplĂ€ttchen ).

Mit steigender Dosis (0,5–2 g) wirkt ASS durch Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2 und der daraus folgenden sinkenden Bildung von Prostaglandinen auch dezentral schmerzstillend, antirheumatisch sowie fiebersenkend und schließlich (2–5 g) entzĂŒndungshemmend .

Prostaglandine sind unter anderem auch noch an der Regelung der MagensÀure sekretion und der Magenschleimhautdurchblutung beteiligt, so dass durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese bei höheren Dosierungen und lÀngerfristiger ASS-Einnahme, beispielsweise im Rahmen der Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Magenbeschwerden und Magenblutungen auftreten können.

Die MagenunvertrĂ€glichkeit beruht zu einem wesentlichen Teil auf der (gewĂŒnschten) systemischen Hemmung der Prostaglandinsynthese und lĂ€sst sich durch andere Darreichungsformen (magensaftresistente Tablette, ZĂ€pfchen oder intravenöse Gabe) allenfalls abmildern. Eine Arzneiform, die auf der Magenschleimhaut aufliegend den Wirkstoff abgibt, beeintrĂ€chtigt das Gewebe des Magens kurzzeitig jedoch noch zusĂ€tzlich.

AcetylsalicylsĂ€ure (ASS) ist aufgrund ihres Wirkspektrums angezeigt zur Behandlung von leichten bis mĂ€ĂŸig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen und schmerzhaften Beschwerden, die im Rahmen von ErkĂ€ltungskrankheiten auftreten (z. B. Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen). Ferner dient sie der Senkung von Fieber.

Nicht angezeigt ist ASS zur UnterdrĂŒckung von Wundschmerz, wie nach chirurgischen Eingriffen oder nach Verletzungen, da die gerinnungshemmende Wirkung bis etwa sieben Tage nach der letzten Einnahme anhĂ€lt und damit Blutungen begĂŒnstigt. Wegen der irreversiblen Hemmung der Cyclooxygenase in den Thrombozyten ist auch eine Gabe eines Gegenmittels zur sofortigen Aufhebung der Gerinnungshemmung nicht möglich.

In niedrigen Dosen wird sie zur Hemmung der Thrombozytenaggreagtion verwendet, um durch arterielle Blutgerinnsel ausgelöste kardiovaskulĂ€ren Ereignissen ( Herzinfarkten , SchlaganfĂ€llen , inklusive solcher mit tödlichem Ausgang) bei entsprechender Vorgeschichte vorzubeugen (Reinfaktprophylaxe, SekundĂ€r/TertiĂ€r prophylaxe bei bekannten arteriosklerotischen GefĂ€ĂŸverĂ€nderungen).

Von der Verwendung von ASS zur PrĂ€vention von venösen thromboembolischen Ereignisse (VTE) rĂ€t die Leitliniengruppe der AWMF (Stand 2015), außer in begrĂŒndeten EinzelfĂ€llen, ab. [33]

In zwei Studien wurde die Wirksamkeit einer verlĂ€ngerten Thromboembolie-Rezidivprophylaxe mit ASS untersucht. Die WARFASA-Studie ergab, dass Patienten, die nach einer erstmaligen venösen Thromboembolie zunĂ€chst 6–18 Monate mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt worden waren, danach ein geringeres Risiko fĂŒr eine erneute Venenthrombose hatten, wenn sie mit tĂ€glich 100 mg ASS weiter behandelt wurden (im Vergleich zu Placebo). Die ASPIRE-Studie zeigte keine signifikante Minderung des Risikos fĂŒr venöse Thromboserezidive, jedoch eine Reduktion des Auftretens schwerwiegender kardiovaskulĂ€rer Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herz-Kreislauf-Tod. [34] [35] [36]

Eine Untersuchung zeigte, dass AcetylsalicylsĂ€ure nicht wirksam ist zur Anwendung bei VenenverschlĂŒssen der Netzhaut wie dem retinalen Zentralvenenverschluss (ZZV) oder dem Venenastverschluss (VAV), und sich zudem nachteilig auf das Sehvermögen der Patienten auswirkt. [37] [38]

ASS wird in Kombination z. B. mit Clopidogrel bei Patienten mit frischen Stents in den HerzkranzgefĂ€ĂŸen eingesetzt, um einen Verschluss ( Stentthrombose ) zu vermeiden. Auch bei der Notfallbehandlung des akuten Koronarsyndroms, etwa beim Herzinfarkt, gehört ASS zur Standardtherapie. [39] In einer Studie erwies sich in diesen FĂ€llen die intravenöse Gabe von ASS als vorteilhafter im Vergleich zur oralen Verabreichung. [40]

Diverse Studien haben die Wirksamkeit von ASS bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) und akuten koronaren Syndromen gegenĂŒber Placebo gezeigt. Die Metaanalyse dieser Untersuchungen ergab einen eindeutigen Vorteil fĂŒr ASS bei der Minderung ischĂ€mischer Ereignisse. [41] Die Wirksamkeit von ASS im Vergleich zu Clopidogrel untersuchte die 1996 veröffentlichte CAPRIE-Studie. Sie ergab kei
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