Tschüss, Ethereum-Mining

Tschüss, Ethereum-Mining

Sergej Müller


Mit einigen Jahren Verspätung hatte ich mich im Frühsommer 2017 von der Blockchain begeistern, gar infizieren lassen. Zu spannend, zu gehyped (hab ich das wirklich gesagt?) war das Thema, um bedenkenlos vorbei zu schwimmen, ohne tief einzutauchen.

Dabei hat mich weniger die finanzielle Seite der Thematik interessiert. Vielmehr fand ich die technische Abwicklung faszinierend: Mining, Transaktionen und Smart Contracts. Studentenfutter für mein Gehirn.


Mittendrin statt nur dabei

Um die Blockchain zu verstehen, sollte man damit arbeiten. Mining als primäre Funktionseinheit ist prädestiniert dafür. Unzählige Tutorials später verfügte meine liebe- und mühevoll zusammengebaute Mini-"Farm" über zwei 6 GB-starke Grafikkarten und hat dafür beigetragen, globale Ethereum-Transaktionen zu bestätigen und sie in Blöcke zu verpacken.

Nach 10 Jahren WordPress war das für mich die aufregendste Zeit mit steiler Lernkurve: Zum ersten Mal in meinem Leben programmierte ich OpenSource-Applikationen für Windows, musste mich mit Grafikkarten und deren Treibern im Detail auseinander setzen, arbeitete noch stärker mit APIs diverser Services und Pools.

Erfahrung? Unbezahlbar.


Licht aus

Jetzt verkaufe ich mein Rig. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Der Hauptgrund: Mich zieht es weiter. Die Blockchain und ihre Atmosphäre haben noch unendlich viele Themen. Themen, die mich anziehen.

Nicht weniger wichtig: Mining in Deutschland ist unwirtschaftlich. Die Stromkosten sind einfach zu hoch, selbst für ein Lerngegenstand. Hinzu kommt die bittere Tatsache, dass Miner immer weniger an "Provision" bekommen: Erst war der extrem rasant steigende Schwierigkeitsgrad des Netzwerkes schuld, dann das Byzantium-Update. Und der komplette Switch von PoW auf PoS ist eine bereits beschlossene Sache.


Wie sagt man so treffend: Gehen, wenn es am schönsten ist. Und es war schön.


Danke → 1DjNKyaUMCPNcj5RKqzdPQgkw5TQQeuYuy

Report Page